Wo sind die Grenzen der Homöopathie? Wie ist die Dosierung?
Die Homöopathie ist eine Regulationstherapie. Der Körper muss somit noch in der Lage sein, seine Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Ist dies durch die Art der Erkrankung nicht mehr der Fall, wird zwangsläufig eine homöopathische Behandlung wirkungslos bleiben.
Ein Beispiel: Wenn eine Bauchspeicheldrüse zu wenig Insulin produziert und es dadurch zu einem Diabetes kommt, bleibt eine homöopathische Behandlung wirkungslos. Es ist nicht möglich, das fehlende Insulin durch ein homöopathisches Mittel zu ersetzen.
Nach welchen Kriterien werden homöopathische Arzneimittel eingeteilt?
Organotrope Heilmittel
Sie wirken direkt auf das erkrankte Organ. Für diese homöopathischen Arzneimittel gibt es klare Anwendungsgebiete.
Personotrope Heilmittel
Sie sind individuell auf den jeweiligen Patienten bezogen. Hier steht nicht die Krankheit im Vordergrund, sondern der Kranke. Personotrope homöopathische Arzneimittel können vom Patienten selbst schwer angewandt werden, weil der Erkrankte kaum in der Lage ist, sich selbst einzuschätzen. Zudem werden die personotropen Heilmittel meist in höheren Potenzen angewandt. Dies erfordert ein umfangreiches Hintergrundwissen über die Homöopathie.
Homöopathie-Dosierung: Bei welchen Gesundheitszuständen werden welche Potenzen angewandt?
Hochakut bis Akut
Hier werden tiefe bis mittlere Potenzen eingesetzt. Darunter zählen D3, D4, D5, D6. Die Anwendung dieser homöopathischen Arzneimittel richtet sich nach klaren Anwendungsgebieten.
Subakut
Ist die Erkrankung nicht mehr ganz akut, bevorzugt man in der Homöopathie die Anwendung der höheren Potenzen. Dies sind zum Beispiel D12 oder D15. Auch die subakute Behandlung richtet sich nach dem bewährten Indikationsschema der Homöopathie.
Chronisch
Besteht die Krankheit schon länger, werden meist hohe Potenzen angewendet. Von einer Hochpotenz spricht man ab D30 oder höher. Diese Hochpotenzen dienen meist dem personotropen Einsatz.
Homöopathie-Dosierung: Darreichungsformen und Einzeldosis der homöopathischen Arzneimittel
Darreichungsform |
Fachbezeichnung |
Abkürzung |
Menge der Einzeldosis |
Flüssigkeit, Tropfen | Dilutio | Dil. | 5 Tropfen |
Tabletten | Tabuletta | Tabl. | 1 Tablette |
Streukügelchen | Globuli | Glob. | 5 Streukügelchen |
Verreibung | Trituratio | Trit. | 1 Messerspitze |
Injektionslösung | Ampulle | Amp. | 1 Injektionslösung |
Bei Kleinkindern und Säuglingen wendet man meist Globuli an. Hier gilt die Dosierung:
Säuglinge: 1 Streukügelchen, Kleinkinder: 3 Streukügelchen pro Arzneigabe.
Wie oft eine Einzeldosis eines homöopathischen Arzneimittels eingenommen werden sollte, ist vom jeweiligen Krankheitsbild und vom Mittel abhängig. Die am meisten angewendete Dosierung von Homöopathie sind drei Einzeldosen pro Tag.
Allerdings kann die jeweilige Dosierung von Homöopathie-Mitteln stark abweichen. Es gibt homöopathische Arzneimittel, die bei bestimmten Erkrankungen nur einmal pro Woche eingenommen werden, andere dagegen können stündlich oder sogar in noch kürzeren Intervallen eingenommen werden. Hier ist der Rat eines erfahrenen Therapeuten wichtig!
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