Angst vor Alleinsein bei Kindern homöopathisch behandeln

Die Angst vor Alleinsein ist bei Kindern häufig noch sehr stark ausgeprägt. Wenn die Angst allerdings so stark ist, dass Mütter nicht einmal das Zimmer verlassen können, ohne dass das Kind anfängt zu weinen oder zu schreien, kann eine homöopathische Behandlung hilfreich sein. Lesen Sie hier, welche homöopathischen Mittel helfen können.

Angst vor dem Allein sein bei Kindern – welche homöopathischen Mittel können helfen?

Um zwischen den angezeigten homöopathischen Mitteln wählen zu können, ist es zunächst einmal wichtig zu erkennen, woher die Angst allein zu sein bei einem Kind kommt. Kann es nicht allein sein, weil es sich, sobald es allein in einem Zimmer ist, nicht mehr orientieren kann? Oder fällt es, wenn es allein ist, zurück in eine traumatische Situation? Erlebt es sich noch nicht ausreichend getrennt von seiner Mutter und fühlt sich deshalb, wenn es allein ist, vollkommen hilflos und ausgeliefert?

Sicher ist es schwierig, zwischen den verschiedenen Zuständen eine eindeutige Unterscheidung zu treffen. Widmen wir uns aber in einer ausführlichen Anamnese dieser Angst, können Eltern oder das Kind selbst meist sehr genau berichten, was es mit dieser Angst auf sich hat.

Häufig angezeigte homöopathische Mittel

Für Kinder, die sich noch nicht getrennt von der Mutter erleben, sind häufig die homöopathischen Mittel der 2. Reihe des Periodensystems angezeigt. Diese sind Beryllium, Borax venata und Lithium. In der homöopathischen Praxis wird am häufigsten Borax venata verabreicht. Borax venata  ist angezeigt, wenn das betroffene Kind gleichzeitig unter einer starken Angst vor Abwärtsbewegung leidet. Dies kann beispielsweise auftreten, wenn man das Kind, das man auf dem Arm trägt, absetzen möchte oder auch im Fahrstuhl oder auf der Rolltreppe.

Angst vor dem Alleinsein nach Traumata: Welche homöopathischen Mittel helfen?

Gerade Kinder, die ein Geburtstrauma erlitten haben, neigen später dazu, starke Angst vor dem Alleinsein zu entwickeln. Geht die Mutter aus dem Zimmer oder sollen sie kurz allein im Auto warten, bis die Mutter aus einem Geschäft zurück kommt, werden sie von Angst überwältigt.

Sie fangen an zu weinen und zu schreien und können sich erst wieder beruhigen, wenn die Mutter wieder in Sichtweite ist. Hier ist es wichtig, das frühere Trauma homöopathische zu behandeln. Wichtige homöopathische Mittel zur Behandlung eines Geburtstraumas sind Aconit und Stramonium. Hat ein Kind ein Trauma durch einen Unfall erlitten und entwickelt danach starke Ängste vor dem Alleinsein, ist häufig das homöopathische Mittel Arnica angezeigt.

Das anhängliche Kind

Bei manchen Kindern tritt die Angst vor dem Alleinsein nicht so deutlich zu Tage. Sie gelten einfach als sehr anhänglich und kontaktfreudig. Durch ihr gewinnendes Wesen und ihren Charme sind sie in der Lage, das Alleinsein gänzlich zu vermeiden. Bringt man sie dann abends ins Bett, tritt die Angst sehr stark auf. Für diese Kinder ist häufig das homöopathische Mittel Phosphor hilfreich.

Auch Carcinosin kann angezeigt sein, wenn das Kind tagsüber sehr freundlich und gut verträglich ist, aber unter starker Angst leidet, sobald die Bezugsperson abends das Zimmer verlässt. Ist die Angst abends und nachts sehr stark und treten auch andere Ängste auf, wie die Angst vor Dunkelheit, vor Wasser, vor Hunden und anderen Tieren, kann auch hier an das homöopathische Mittel Stramonium gedacht werden.

Andere homöopathische Mittel, die eine starke Anhänglichkeit in ihrem Mittelbild haben, sind Strontium carbonicum, Pulsatilla, Bismuthum, Barium carbonicum und Calcium carbonicum.

Fazit

Für die homöopathische Behandlung von der Angst vor dem Alleinsein bei Kindern kommen unterschiedliche homöopathische Mittel infrage. Je nachdem, ob die Angst aufgrund eines früheren Traumas oder aufgrund einer mangelnden Ich-Entwicklung erfolgt, sind homöopathische Traumamittel wie Aconitum, Stramonium oder Arnika oder Mittel aus der 2. Reihe des Periodensystems wie Beryllium oder Borax venata angezeigt.

Tritt die Angst vor dem Alleinsein zusammen mit einer großen Anhänglichkeit und Kontaktfreudigkeit auf, sind in der Regel homöopathische Mittel wie Phosphor, Carcinosin oder Pulsatilla angezeigt. Die homöopathischen Mittel Strontium, Bismuthum, Barium carbonicum und Calcium carbonicum zeichnen sich durch eine gewisse Unselbständigkeit aus, die ebenso zu der Angst vor dem Alleinsein bei Kindern führen kann.

Mehr über die wichtigsten homöopathischen Kindermittel finden Sie in folgenden Artikeln:

Bildnachweis: lassedesignen / stock.adobe.com