Akute Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) homöopathisch behandeln

Der Entzündung der Nasennebenhöhlen-Schleimhaut mit Sekretbildung, wie die Sinusitis im Fachjargon beschrieben wird, geht häufig ein starker Schnupfen voraus. Durch das Anschwellen der Nasenschleimhaut verringern sich die Hohlräume in den Nebenhöhlen und es kann leichter zu einer bakteriellen Infektion kommen. Hat diese erst mal stattgefunden, machen sich die gefürchteten Symptome einer Sinusitis breit.

Die akute Sinusitis in der homöopathischen Praxis

Häufig sind es telefonische Konsultationen, in denen minutenschnell entschieden werden muss, welches homöopathische Mittel angezeigt ist, da der Beschwerdedruck bei den Patienten enorm ist. Heftigste drückende, ziehende oder stechende Schmerzen in den Nasennebenhöhlen, die in die Zähne oder in den Kiefer ausstrahlen können.

Eine starke Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, die verstopfte Nase, die die Patienten am Schlafen hindert und manchmal auch Fieber gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen.

Die genaue Repertorisation der Beschwerden bei einer akuten Sinusitis

Dann geht es darum, möglichst schnell das Charakteristische der Sinusitis dieses Patienten heraus zu finden. Dazu erfragt der Homöopath die genaue Schmerzcharakteristik, den genauen Ort, wohin sich der Schmerz erstreckt und die Art des Sekrets, wenn überhaupt Sekret gebildet und ausgeschieden wird. Auch die psychische Begleitsymptomatik und ein eventuell vorhandener äußerer Auslöser der Sinusitis müssen erfragt werden.

Homöopathische Mittel bei akuter Sinusitis

Aconitum napellus und Kalium bichronicum sind wohl die beiden homöopathischen Mittel, die am häufigsten bei einer akuten Sinusitis zum Einsatz kommen. Aconit ist angezeigt, wenn der Auslöser für die Beschwerden kalter Wind war und der Patient über starke Unruhe und Angst klagt. Meist kamen die Beschwerden über Nacht und haben dem Patienten den Schlaf geraubt.

Kalium bichronicum ist angezeigt, wenn Patienten über einen deutlichen Druckschmerz an der Nasenwurzel klagen. Die Absonderungen aus der Nase sind sehr zäh und ziehen lange Fäden, wenn der Betroffene versucht, sie auszuschnauben.

Andere homöopathische Mittel, die für die Behandlung der akuten Sinusitis infrage kommen sind Apis mellifica, Cinnabaris, Natrium muriaticum, Hepar sulfuris und Belladonna.

Apis mellifica ist angezeigt, wenn die Schmerzen stechend sind und zu den Schmerzen in den Nasennebenhöhlen noch ein linksseitiger Kopfschmerz kommt, der vom Nacken nach vorne zur Stirn zieht.

Cinnabaris kommt häufig als Folgemittel von Aconitum napellus zum Einsatz, wenn das Anfangsstadium der Erkrankung überwunden ist. Cinnabaris kann aber auch als Erstmittel eingesetzt werden, wenn die Schmerzen in den Oberkiefer und die Zähne ausstrahlen.

Natrium muriaticum ist angezeigt, wenn neben den Schmerzen in den Nasennebenhöhlen auch noch heftige Stirnkopfschmerzen auftreten. Der Patient ist durstlos und leidet unter depressiven Gefühlen.

Hepar sulfuris kommt infrage, wenn die Beschwerden hauptsächlich linksseitig auftreten. Die Schmerzen sind stechend oder wie von einem Splitter. Der Betroffene ist äußerst gereizt und hat sich möglicher Weise durch Zugluft erkältet.

Belladonna ist dann angezeigt, wenn der Beginn der Beschwerden sehr plötzlich auftritt und die Schmerzen klopfend oder pulsierend sind. Das Gesicht des Betroffenen ist rot und er leidet zusätzlich unter hohem Fieber. Nachts dampft das ganze Bett. Der Erkrankte wirkt wie weggetreten.

Fazit

Die Homöopathie hält einige homöopathische Mittel zur Behandlung einer akuten Sinusitis bereit. Je nach Art des Schmerzes, nach dem genauen Ort und der Seitigkeit sind unterschiedliche Mittel angezeigt. Eine genaue Differenzierung zwischen den angezeigten Mitteln ist möglich, wenn der Betroffene die Beschwerden genau beschreiben kann und auch einen möglichen Auslöser für die Sinusitis angeben kann.

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