Homöopathie und Träume

Wonach Homöopathen so alles fragen – nach Ängsten, Vorlieben, Abneigungen und natürlich auch nach Träumen. Aber warum eigentlich? Was sagt ein erinnerter und erzählter Traum einem Homöopathen? Träume sind wie Fenster zur Seele eines Menschen. Sie sagen oft etwas darüber aus, wie sich ein Mensch in der Welt fühlt, mit welchen Schwierigkeiten er zu kämpfen hat und wo er möglicherweise gerade nicht vorankommt. Was kann ein Homöopath aber mit den Träumen anfangen, die ihre Patienten ihnen erzählen?

Träume geben wichtige Hinweise für die homöopathische Mittelwahl
Ein Traum für sich allein genommen wird in den seltensten Fällen den Homöopathen zum richtigen homöopathischen Mittel führen. Es gibt allerdings eine Reihe von Träumen, die für ein bestimmtes homöopathisches Mittel typisch sind.

Wichtig ist grundsätzlich erst einmal das zentrale Gefühl, das der Mensch hatte, der den Traum geträumt hat. War es das Gefühl, sich wahnsinnig angestrengt zu haben und dennoch etwas nicht geschafft zu haben oder war es eine Mischung von Furcht und Faszination wie häufig bei Träumen von Tieren berichtet wird? Und wie ging der Traum aus? Gab es ein Entkommen für den Träumenden oder ist er inmitten eines Strudels von starken Gefühlen aufgewacht?

Woher weiß man, welcher Traum auf welches Mittel hinweist?
Träume spielen eine zentrale Rolle in der Homöopathie. Während einer Prüfung eines homöopathischen Mittels werden auch die Träume aufgeschrieben, die die Prüfenden nach der Einnahme des ihnen nicht bekannten homöopathischen Mittels haben. Häufig wiederholen sich bestimmte Themen während der Prüfung, die in abgewandelter Form von fast allen Prüfenden geträumt werden. So gibt es eine ganze Reihe von Träumen, die dann besonders auf ein homöopathisches Mittel hinweisen.

Begibt sich nun ein Mensch in eine homöopathische Konstitutionsbehandlung, in der er über seine Ängste, seine Erfahrungen und seine Lebensthemen berichtet, so sollte die Frage nach den Träumen nicht fehlen. Gemeinsam mit den anderen berichteten psychischen und körperlichen Beschwerden, bieten sie eine solide Grundlage für die Mittelwahl.

Besonders häufig werden Träume berichtet, in denen ein Zug oder ein anderes Verkehrsmittel verpasst werden. Aber auch Träume in denen man fliegen kann oder in denen man sich verwandelt hat. Träume von Tieren oder Begegnungen mit Freunden, die man lange nicht gesehen hat, sind ebenfalls sehr häufig.

Wiederholungsträume sind besonders wichtig
Eine besondere Bedeutung bekommen hierbei die sogenannten Wiederholungsträume. Kehrt ein Traum immer wieder, so besagt dies, dass der Träumende an dieser Stelle bzw. in diesem Bereich seines Lebens nicht weiterkommt. Hier hat sich ein Konflikt verdichtet. Hier drückt sich etwas aus, das für den Träumenden ganz zentral ist – oder war, wenn die Wiederholungsträume beispielsweise schon länger zurückliegen.

Häufig berichten Patienten auch über Wiederholungsträume aus der Kindheit. Auch diese können sehr wesentlich zur Wahl des richtigen Mittels beitragen.