Homöopathie in der Stillzeit: Mastitis (Brustentzündung)

Werfen wir hier einen Blick auf die homöopathische Behandlung der höchst unangenehmen Mastitis (Brustentzündung). Insbesondere während der Schwangerschaft und Stillzeit ist es für Frauen wichtig, Arzneien einzunehmen, die dem Kind nicht schaden. In dieser Zeit erfahren viele Mütter den Segen der Homöopathie. Denn die schnelle, sanfte und dauerhafte Hilfe kommt nicht nur der Frau zu Gute, sondern unterstützt auch das Kind in seiner Entwicklung.

Mastitis homöopathisch behandeln
Voraussetzung für eine erfolgreiche Mittelverschreibung ist die homöopathische Erstanamnese. Die Behandlerin muss ein ganzheitliches Bild von der jungen Mutter haben, um entscheiden zu können, welche Arznei dem Leiden ein schnelles Ende bereiten wird.

Dazu gehört auch die Wahrnehmung von Belastungssituationen. Wie waren Schwangerschaft und Geburt? Mit welchen Ängsten trägt sich die Frau, wie ergeht es ihr mit dem Partner? Und eines der größten Tabu-Themen: Wie ist die Mutter-Kind-Beziehung. Viele Frauen, die zum ersten Mal entbunden haben verspüren einen außerordentlichen Druck, einem Mutterbild gerecht zu werden, das durch Medien transportiert wird und kaum hinterfragt wird.

Dass vielleicht durch eine sehr anstrengende Geburt, durch den Verlust von Blut und  anderen Körpersäften eine derartige Schwächung eingetreten ist, dass das System erst einmal auf Selbsterhalt stellt, wird außer Acht gelassen. Hier kann die Homöopathie auf allen Ebenen helfen. 

Mercurius bei Brustentzündung durch Stillen
Dieses Mittel kommt beispielsweise bei drohenden Eiterungen zum Einsatz. Die Frau wird mäßiges Fieber haben mit Frost, der in Wellen kommt. Nachts wird sie sich ständig zu- und abdecken, weil keine Temperatur lange ertragen wird.

Sie ist im Leben schon schwer betrogen oder verraten worden und möchte nur tiefe Verbindungen eingehen. Sie leidet häufig an Infekten und fühlt sich innerlich immer in Eile. Beim Anblick von Messern kann sie Impulse zur Gewalttätigkeit verspüren.

Sie ist empfindlich für alles, nichts bessert und insbesondere nachts erfährt sie eine weitere Verschlechterung.

Die erfahrene Homöopathin wird aus diesen und weiteren Symptomen zu Mercurius (Quecksilber) greifen, wodurch sowohl die inneren, wie körperlichen Symptome Heilung erfahren werden.

Gezielte Verschreibungen sind hier besonders wichtig, weil der Säugling die Energie des Mittels durch die Muttermilch aufnimmt.

Silicea bei Stillbeschwerden
Frauen, die diese Arznei benötigen, zeichnen sich durch einen elementaren Mangel an Vitalität aus. In der Anamnese wird man die Neigung zu Eiterungen und den Mangel an Lebenswärme feststellen. Sie sind viel müde, haben wenig Selbstbewusstsein und haben eine große Angst zu versagen – es nicht zu schaffen.

Sie neigen zu wunden Lippen und Brustwarzen (hier evtl. lokal Siliceagel). Die Brüste schmerzen beim Stillen, ebenso der Rücken. Besonders in der linken Brust kann es zu harten Knoten kommen.

Wenn sich zu diesen Symptomen eine Brustentzündung gesellt, ist an Silicea zu denken. 

Auch hier gilt es, die erfahrene Homöopathin um Rat zu bitten, denn diese Arznei ähnelt beispielsweise Hepar sulfuris. Unnötige Umwege sollten im Sinne von Mutter und Kind vermieden werden.

Lac caninum für die Mutter-Kind Beziehung
Die Hundemilch hat eine Beziehung zu der " Wolfsnatur " im Menschen. Die Mutter-Kind-Liebe ist hier sehr intensiv. Diese Mütter lieben ihre Kinder, könnten sie aber zugleich fressen. Störungen durch Krankheit und Trennung rufen schnell ein Ungleichgewicht hervor, das sich auch körperlich niederschlägt.

Häufig haben die Frauen selber in ihrer Kindheit unter Isolationserlebnissen gelitten, ihr Urvertrauen ist geschwächt. Psychisch stellen sich neben intensiven Ängsten vor Alleinsein auch der Wunsch zu sterben ein. Der Bezug zur Realität geht verloren. Die Mastitis wird durch Berührung und feinste Erschütterung verschlechtert. Die Brüste fühlen sich an, als ob sie eitern wollen.

Auch wenn die Milch ohne ersichtlichen Grund ganz fehlt, kann Lac caninum von Nutzen sein. All dies wird die Homöopathin an ihrer Seite in Betracht ziehen, bevor sie ein Heilmittel verschreibt.

Fazit
Die Gründe, weshalb es in der Stillzeit zu Problemen wie Mastitis kommen kann sind  mannigfaltig. Die Homöopathin schaut sich den Menschen in seiner Gesamtsituation und Konstitution an. Eine gezielte Verschreibung kann nicht nur die entzündete Brust heilen, sondern auch Gefühle von Überforderung auflösen. Homöopathische Arzneien wirken sich zudem gleichzeitig förderlich auf die Entwicklung des Säuglings aus.