Die Pflanze gegen Heuschnupfen: Pestwurz

Eine Arbeitsgruppe aus deutschen und schweizer Wissenschaftlern hat in der Pflanze Pestwurz (Petasites hybridus) die gleichen Wirkstoffe gegen Heuschnupfen gefunden wie in chemischen Antihistaminika. Die Pflanzenextrakte haben gegenüber den Medikamenten aber den Vorteil, dass sie nicht müde und schläfrig machen.

Im Januar 2002 hat die Gruppe um Dr. Andreas Schapowal von der Allergie-Klinik Landquart (Schweiz) im British Medical Journal eine Studie publiziert, in der beide Behandlungsformen verglichen wurden.

125 Pollenallergiker erhielten entweder das Antihistaminikum Cetrizine (10 mg täglich) oder ein Pestwurzextrakt (4 x 8 mg täglich). Nach rund zwei Wochen zeigten sich bei beiden Patientengruppen die gleichen Effekte. Niesreiz und Ausfluss aus der Nase waren zurückgegangen, und die Patienten fühlten sich in beiden Gruppen gleich vital. Allerdings klagten in der Antihistaminika-Gruppe sechs Patienten über Müdigkeit, in der Testwurz-Gruppe lediglich zwei.

Für Heuschnupfengeplagte könnte Pestwurz daher eine Alternative sein. Der in der Studie getestete und nach einem neuartigen Verfahren hergestellte Extrakt kommt vermutlich im Jahr 2003 auf den Markt. Ob andere in Apotheken erhältliche Pestwurzextrakte (z.B. Petaforce, Petadolex) die gleiche Wirksamkeit zeigen, kann anhand dieser Studie nicht beurteilt werden.

Denn bei pflanzlichen Medikamenten können Konzentration und Zusammensetzung der Wirkstoffe von Hersteller zu Hersteller erheblich schwanken. Aber ein Versuch, die lästigen Symtome ohne Nebenwirkungen abzuschwächen, kann sich allemal lohnen.    

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