Klassische Homöopathie: Die Konstitutionsbehandlung

Eine homöopathische Konstitutionsbehandlung - was ist das eigentlich? Wozu ist sie gut? Warum ist das Erstgespräch, die sogenannte Anamnese so lang? Welche Fragen werden gestellt und wie kann man sich als Patientin auf eine Anamnese vorbereiten? Diese und andere Fragen stellen sich Menschen gewöhnlich, wenn sie sich für eine klassische homöopathische Behandlung interessieren.

Die homöopathische Konstitutionsbehandlung
Sie beginnt in der Regel mit einem ausführlichen Erstgespräch, in dem sich der Behandler/die Behandlerin ein sehr genaues Bild von den Beschwerden seines Patienten macht, aber auch von seinen Sorgen, seinen Ängsten, seinen Stärken, seinen Vorlieben, kurz von seiner speziellen Art das Leben zu erfahren, von seinem In-der-Welt-Sein. Nach dem ausführlichen Gespräch, der Anamnese, macht sich der Behandler/die Behandlerin auf die Suche nach dem einen richtigen Mittel, dem Similimum.

Was ist ein Similimum?
Das Similimum ist das homöopathische Mittel, das dem Patienten am ähnlichsten ist. Nun kann ja ein kleines Kügelchen nicht einem Menschen ähnlich sein. Wie ist das also gemeint? Jedes homöopathische Mittel, egal ob es einem mineralischen, pflanzlichen oder tierischen Stoff entsprungen ist, ist in der Lage bei einem Gesunden Symptome auszulösen.

Diese Symptome (gemeint sind hier auch Träume, Ängste, gefühlsmäßige Reaktionen) werden in Prüfungen gesammelt und katalogisiert. Daraus ergibt sich das sogenannte Arzneimittelbild. Und dieses Bild, was jedes homöopathische Mittel hat, ist gemeint. Das homöopathische Arzneimittel muss die wesentlichen Beschwerden des Patienten aufweisen, damit es ihm bzw. ihr helfen kann. Ist das homöopathische Mittelbild dem Patienten in seiner ganzen Tiefe und Breite ähnlich, gilt es als Similimum.

Potenzen für eine homöopathische Konstitutionsbehandlung
Ist das Similimum gefunden, bekommt es der Patient in einer bestimmten Potenz. Jedes homöopathische Mittel kann in verschiedenen Potenzen verabreicht werden. Gängige Potenzen für eine homöopathische Konstitutionsbehandlung sind C30, C200 und C1000.

Viele Kritiker der Homöopathie wenden ein, dass in den hohen Potenzen keinerlei Materie mehr nachweisbar ist und fragen sich, wie die homöopathischen Mittel dennoch wirken können. Die Vorstellung, dass eine Substanz eine Art energetischen Abdruck in oder auf dem Verdünnungsstoff hinterlässt, ist für viele Menschen schwer vorstellbar. Die Erfahrung mit den homöopathischen Mitteln, die sehr stark potenziert worden sind, zeigt, dass sie besonders tiefgreifend wirken, wenn ihr Mittelbild dem Patienten möglichst ähnlich ist.

Je höher die Potenz eines homöopathischen Mittels desto tiefer die Wirkung
In einer C1000 von einem homöopathischen Mittel ist keine Ursprungssubstanz mehr nachweisbar. Dennoch kann sie eine ganz tiefgreifende Wirkung entfalten. Das heißt, sie wirkt auf einer tiefen psychischen bzw. geistigen Ebene. Je genauer das homöopathische Mittel passt, desto tiefgreifender und umfassender kann die Heilung erfolgen.

In der Klassischen Homöopathie wird in der Regel ein Mittel für einen Menschen mit allen seinen Beschwerden gesucht. Eine homöopathische Konstitutionsbehandlung zielt darauf ab, die gesamte Konstitution des Menschen zu erfassen und zu stärken. Das Prinzip der frei fließenden Lebenskraft, die alle Teile des Organismus zusammen hält und in Harmonie miteinander verbindet, steht hinter dem homöopathischen Heilungsgedanken.