Antidote in der Homöopathie: Andere homöopathische Mittel

Können Antidote auch sinnvoll sein? Manchmal ist es notwendig, ein gegebenes homöopathisches Mittel zu antidotieren. Dies kann der Fall sein, wenn die Wirkung auf ein eingenommenes homöopathisches Mittel zu heftig ausfällt oder eine starke, unerwünschte Reaktion auf ein homöopathisches Mittel auftritt.

Antidote: Homöopathische Mittelabfolge in der homöopathischen Behandlung
Oft werden während einer homöopathischen Behandlung verschiedene homöopathische Mittel hintereinander gegeben. Dann ist es für den Behandler obligatorisch, dass er sich vergewissert, dass sich die gegebenen Mittel gegenseitig nicht antidotieren, sondern sich ergänzen.

Komplementäre Mittel und Antidote
Einige homöopathische Mittel sind zueinander komplementär. Das bedeutet, sie arbeiten gut zusammen. Man kann zunächst das eine, dann das andere geben und wird immer einen guten Fortschritt in der Behandlung erzielen, weil sie gleiche Themen und Symptomenkomplexe abdecken, nur an verschiedenen Stellen ansetzten. So ist Bryonia alba (die weiße Zaunräube) ein Komplementärmittel zu Natrium muriaticum (dem Kochsalz).

Wenn wir die beiden Mittelbilder vergleichen, fällt sofort auf, dass beide mit großer Trockenheit zu tun haben und sich bei Kummer und Ärger eher zurückziehen, als sich mitzuteilen. In der Praxis reagieren Menschen, die konstitutionell Natrium muriaticum benötigen, häufig bei akuten Beschwerden, wie grippalem Infekt oder Ischiasbeschwerden, gut auf Bryonia alba. Das Komplentärmittel kann auch die Heilung vorantreiben, wenn das Konstitutionsmittel gerade keinen Fortschritt in der Behandlung mehr bringt.

Antidote wirken nicht komplementär
Ganz anders verhält es sich mit den homöopathischen Mitteln, die als Antidot für ein anderes Mittel gelten. So ist beispielsweise Nux vomica ein Antidot für Natrium muriaticum.

Das bedeutet, dass ein Patient, der Natrium muriaticum konstitutionell bekommen hat und wegen eines Katergefühls morgens sich selbst Nux vomica verordnet hat, damit eventuell sein Konstitutionsmittel antidotiert. Andere Antidote von Natrium muriaticum sind Arsenicum album und Sepia officinalis.

Antidote: Wirkungen der homöopathischen Mittel untereinander
Der homöopathische Behandler muss die gegenseitigen Mittelwirkungen der Mittel untereinander stets im Kopf haben und bei einem Mittelwechsel mit bedenken. Sowohl wenn der Patient ein anderes Mittel auf eigene Faust nimmt als auch, wenn er selbst ein zusätzliches homöopathisches Mittel geben will. Vertragen sich zwei homöopathische Mittel nicht, darf man sie nicht direkt hintereinander einnehmen. Es bedarf dann einer Zwischengabe eines anderen homöopathischen Mittels.

Fazit:
Für so gut wie jedes homöopathische Mittel gibt es ein oder mehrere andere homöopathische Mittel, die die Wirkung antidotieren. Das Wissen um die Kraft der Antidotierung und welches Mittel ein Antidot zu welchem anderen Mittel ist, hilft dem Behandler, den Verlauf der Behandlung besser einschätzen zu können.

In seltenen Fällen greift ein Behandler selbst zu einem homöopathischen Mittel, um ein anderes zu antidotieren. Mittel, die gut zueinander passen, sind komplementär zu einander, das heißt, sie ergänzen sich. Sie werden häufig im Wechsel über einen längeren Zeitraum gegeben.