Hitzschlag: Ursachen, Behandlung und Vorbeugemaßnahmen

Ein Hitzschlag wird durch zu lange und direkte Sonneneinstrahlung hervorgerufen. Anzeichen sind Schwindel, Benommenheit oder sogar Bewusstlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, eine flache Atmung, Pulsrasen und Kopfschmerzen. Der Patient muss sofort in ärztliche Behandlung.

Der Sommer hat sich im Juli mit Temperaturen bis 38 Grad zurückgemeldet. Nach dem schlechten Wetter zuvor haben viele Menschen das schöne Wetter im Sommer 2010 richtig ausgekostet. Doch der eine oder andere hat dabei über die Stränge geschlagen. Viele hatten nach zu viel Sonne mit einem Sonnenbrand, Sonnenstich oder sogar einem Hitzschlag zu kämpfen.

Was ist ein Hitzschlag?
Ein Hitzschlag (Hyperthermiesyndrom) entsteht, wenn der Körper bei einer zu hohen Umgebungstemperatur nicht mehr in der Lage ist, genügend Wärme abzugeben. Grund hierfür ist eine nicht mehr funktionierende Schweißproduktion. Im Körper entwickelt sich hierdurch ein Wärmestau.

Vor allem, wer bei warmer, feuchter Witterung hart arbeitet oder Sport treibt, riskiert, dass sein Körper überhitzt. Ab einem gewissen Punkt ist der Körper nicht mehr in der Lage, die Schweißproduktion angemessen zu steuern, sodass keine Verdunstungskälte mehr entsteht. Da hierdurch ein wichtiger Teil der menschlichen "Klimaanlage" ausfällt, kommt es zum lebensbedrohlichen Hitzschlag.

Wer ist bei einem Hitzschlag besonders gefährdet?
Besonders anfällig für einen Hitzschlag sind Säuglinge, Kleinkinder und Senioren. Aber auch Personen mit chronischen Erkrankungen (z. B. Diabetes) und alkoholisierte oder unter Drogen stehende Menschen sollten sich vor einem Hitzschlag in acht nehmen.

Bei höheren Temperaturen stellt ferner der Aufenthalt in Menschenmassen (z. B. in Fußballstadien) eine Gefahr dar, einen Hitzschlag zu bekommen.

Hitzschlag: Die Symptome
Einen Hitzschlag erkennt man vor allem an hohem Fieber über 40 Grad Celsius, einem schnellen Puls, Schwindel, Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit. Die akute Überhitzung des Körpers führt zu einem Hirnödem.

Anders als bei einem Hitzekollaps ist die Haut bei einem Hitzschlag heiß und trocken. Der Blutdruck, der bei einem Hitzschlag zunächst noch normal ist, fällt später stark ab.

Beim Hitzschlag zeigt die Haut noch weitere Symptome. Häufig ist sie am gesamten Körper auffällig hochrot bis blaurot und fühlt sich heiß und vor allem trocken an. Dies ist ein bedeutender Unterschied zum Sonnenstich, da bei Letzterem nur die Haut am Kopf betroffen ist. Ganz anders verhält sich wieder bei einer Hitzeerschöpfung: In diesem Fall ist die Haut blass, kühl und feucht.

Hitzschlag: Verlauf der Krankheit
Wenn man eine Person findet, die Symptome eines Hitzschlags aufweist, ist schnelles Handeln unumgänglich, da sich der Zustand des Betroffenen rasch verschlechtern kann. Vor allem können kurzfristig Probleme mit dem Kreislauf auftreten, und eine solche Situation ist mitunter lebensbedrohlich.

Ersthelfer sollten umgehend den Rettungsdienst verständigen (112) und der Person bis zum Eintreffen des Arztes helfen. Welche Maßnahmen am besten geeignet sind, richtet sich nach dem Zustand des Betroffenen und kann sogar darin bestehen, den Patienten in eine stabile Seitenlage zu bringen oder im Falle eines Herz- oder Atemstillstands eine Herzdruckmassage und Atemspende vorzunehmen.

Keinesfalls darf man eine Person mit Verdacht auf einen Hitzschlag allein lassen!

Erste Hilfe bei einem Hitzschlag
Ursache eines Hitzschlags ist eine übermäßige Hitzeeinwirkung. Daher sollten die von einem Hitzschlag betroffenen Patienten sofort ins Kühle gebracht werden. Es sollte auch sofort der Rettungsdienst gerufen werden.

Am besten lagert man einen Menschen mit einem Hitzschlag mit etwas erhöhtem Oberkörper. Ist der Betroffene noch ansprechbar, sollte er möglichst viel trinken. Geeignet sind natürlich nur alkoholfreie, kühle – aber nicht zu kalte – Getränke, wie zum Beispiel Wasser, Mineralwasser, Schorle oder kalter Tee.

Ferner sollte man versuchen, den überhitzten Körper des von einem Hitzschlag betroffenen Menschen langsam abzukühlen. Hierzu öffnet man die Kleidung und fächelt ihm Luft zu. Geeignet sind zur Abkühlung auch kalte Wickel oder feuchte Tücher, da diese dem Körper die Hitze entziehen.

Lassen Sie die Person etwas trinken. Achtung: Bringen Sie bewusstlose Patienten mit Hitzekollaps oder Hitzschlag sofort in die stabile Seitenlage und alarmieren den Notarzt!

Weitergehende Behandlung bei einem Hitzschlag
Ist der von einem Hitzschlag betroffene Patient stabilisiert, wird er von einem Arzt oder im Krankenhaus weiterbehandelt. In schweren Fällen muss der Patient auf der Intensivstation rund um die Uhr behandelt und je nach körperlichem Zustand auch beatmet werden. Häufig bekommt der Patient Infusionen, um den Flüssigkeitshaushalt im Körper wieder zu stabilisieren.

Darüber hinaus können bei einem Hitzschlag fiebersenkende Medikamente und/oder Medikamente gegen Krampfanfälle verordnet werden, sofern der Patient unter epileptischen Anfällen leidet.

Wie kann man einem Hitzschlag vorbeugen?
Am besten beugt man einem Hitzschlag vor, indem man sich nicht über einen längeren Zeitraum hohen Temperaturen aussetzt. Insbesondere zur Mittagszeit sollte man einen kühlen oder schattigen Platz aufsuchen.

Außerdem sollte man ausreichend trinken – mindestens zwei bis drei Liter pro Tag. Gut sind Mineralwasser, ungesüßte Tees oder Schorlen. Bei hohen Temperaturen sollte man auf jeden Fall auf Alkohol verzichten und Menschenmassen meiden.

Schließlich sollte man die Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes beachten, der seit 2005 regionale Hitzewarnungen herausgibt. Der Deutsche Wetterdienst will mit diesem Warnsystem die Zahl der Todes- und Krankheitsfälle unter anderem durch Hitzschlag verringern.

Grund für die Entwicklung eines entsprechenden Systems war der sehr heiße Sommer des Jahres 2003, in dem vermutlich allein in Deutschland mehr als 7.000 Menschen Opfer der hohen Temperaturen wurden.