Hilfe bei Depression: Was ist eine Depression?

Die Depression ist eine schwerwiegende Erkrankung. Sie gehört zu den affektiven Störungen. Man sollte sie ernst nehmen und nicht mit Stimmungsschwankungen vergleichen. Die Depression muss behandelt werden. Sie kann vielfältige Symptome aufweisen.

Der Begriff Depression stammt aus dem Lateinischen. „Deprimere“ bedeutet „herunter, niederdrücken“. Man unterteilt die Depression in folgende Formen:

  • reaktive Depression ( als Reaktion auf ein belastendes Ereignis)
  • endogene Depression (anlagebedingt)
  • somatogene Depression (organisch-körperlich bedingt)

Die Depression kann u. a. folgende psychische Symptome zeigen:

  • Hoffnungslosigkeit
  • Grübelzwang
  • Interessenverlust
  • Traurigkeit
  • Antriebshemmung
  • Gefühl der Gefühllosigkeit
  • Angst
  • Innere Unruhe
  • Entscheidungsunfähigkeit
  • Denkhemmung

Die Depression kann u. a. folgende somatische (körperliche) Symptome zeigen:

  • Schlafstörungen
  • Kopfdruck
  • Schwindel
  • Sodbrennen
  • Würgegefühl
  • Globusgefühl
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Bauchschmerzen
  • Herzbeschwerden aller Art

Der Patient, der an einer Depression leidet, sieht sich selbst und seine Umgebung negativ und „grau“. Häufig ist ein sozialer Rückzug zu beobachten. Oftmals beobachtet man eine erstarrte Mimik und Gestik, der Blick ist gesenkt. Die Stimme ist leise und zögerlich.

Bei der Depression unterscheidet man folgende Erscheinungsbilder:

  • Die larvierte Depression: Hier stehen körperliche Symptome im Vordergrund
  • Agitierte Depression: Bewegungsunruhe und ängstliche Getriebenheit prägen das Bild
  • Gehemmte Depression: Die Aktivität und die Psychomotorik sind deutlich reduziert.

Die endogene Depression

Bei dieser schweren Depression kann eine fehlende Krankheitseinsicht bestehen. Hier handelt es sich um eine Psychose. Diese Erkrankung kann mit Wahn verbunden sein. Viele Patienten leiden unter einem Verarmungswahn oder Versündigungswahn. Sie glauben unkorrigierbar daran, arm zu werden oder eine schreckliche Sünde begangen zu haben. Die endogene Depression tritt grundlos auf.

Ursachen der Depression sind u.a.

  • Genetische Faktoren: Bedingt durch Familien,- Zwillings- und Adoptivstudien konnte bewiesen werden, dass Depressionen vererbbar sein können.
  • Neurobiologische Faktoren: Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Depression und einer Verminderung der Neurotransmitter Noradrenalin.
  • Kritische Lebensereignisse, die im Vorfeld der Erkrankung stattgefunden haben, z. B. der Verlust von Bezugspersonen oder anhaltende Konflikte.
  • Körperliche Erkrankungen können Ursache einer Depression sein.
  • Im psychodynamischen Modell wird eine Ich-Schwäche als Ursache angesehen. Diese kann durch eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung entstehen.
  • Das lerntheoretische Modell geht davon aus, dass die Depression durch negative Wahrnehmung entsteht. Die negative Wahrnehmung bezieht sich auf die eigene Person, die Umwelt und die Zukunft.
  • Das Konzept der „gelernten Hilflosigkeit“ geht davon aus, dass die Depression durch einen negativen, nicht veränderbaren Reiz entstanden ist. Dieser führt zu Rückzug und verschlechtertem Befinden.

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