Gesundheit: Lachen ist die beste Medizin

Mittlerweile werden die gesundheitlichen Wirkungen des Humors sogar in einer eigenen medizinischen Richtung erforscht, der Gelotologie (griechisch: gelos = Lachen). Die ersten Ergebnisse zeigen: Lustige Menschen leben gesünder. Herz, Kreislauf und Lunge werden aktiviert, Stress abgebaut und sogar die Immunkräfte gestärkt.

Lachen ist älter als die Sprache. Schon bei den Menschenaffen dient es der Kommunikation untereinander. Es ist eine Möglichkeit, Spannungen und Stress abzubauen. Der Blutdruck sinkt und die tiefere Atmung fördert die Sauerstoffversorgung. Außerdem verbessert Lachen die Durchblutung der Muskulatur, steigert die Darmtätigkeit und stärkt die Abwehrkräfte. Außerdem führt es zur Ausschüttung körpereigener „Glückshormone“ (z. B. Serotonin, Endorphine).

Lachen ist echte „Schwerstarbeit“ für Ihren Körper. Sicher haben Sie das auch schon festgestellt, wenn Ihnen nach einem heftigen Lachanfall so richtig der Bauch wehgetan hat. Der Puls steigt auf 120 Schläge pro Minute, die Lungenflügel werden kräftig gedehnt, die Arterien werden geweitet und der Blutdruck sinkt.

Lachen ist nicht nur gut für Ihren Körper, sondern auch für die Seele. So kann es beispielsweise stressbedingte allergische Symptome lindern. Im Jahr 2000 haben japanische Forscher 26 Neurodermitis-Patienten ein Video gezeigt: Die Hälfte schaute Charlie Chaplins „Moderne Zeiten“, die andere sah den Wetterbericht. Nach dem humorbetonten Film gingen Hautausschläge und Beschwerden deutlich zurück. In der Kontrollgruppe ergaben sich keinerlei Veränderungen. Die Forscher machen vor allem zwei Effekte des Lachens für diesen Erfolg verantwortlich. Zum einen werden Stresshormone abgebaut, die das Immunsystem schwächen. Zum anderen konnte durch das Lachen eine gesteigerte Aktivität von Immunzellen gemessen werden, die die Allergiesymptome bremsen.

Selbstverständlich sind nicht alle Menschen mit einem goldenen Humor ausgestattet, der sie über die vielen kleinen Ärgernisse des Alltags mit einem Lachen hinweggehen lässt. Wenn Sie die gesundheitlichen Vorzüge des Lachens für sich nutzen möchten, können Sie sich einer Lachgruppe anschließen. Diese Gruppen arbeiten nach den Ideen des indischen „Lach-Gurus“ Dr. Mandan Kataria. Er hat alte Yoga-Techniken mit der modernen Lachtherapie kombiniert. Kleine Gruppen treffen sich dabei regelmäßig und üben das gemeinsame Lachen – übrigens ohne dass dabei Witze erzählt werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Einige Heilpraktiker bieten ebenfalls Kurse in „Lachtherapie“ an. Bedenken Sie: Kinder lachen etwa 500-mal pro Tag, Erwachsene nur noch 10-mal. Und das ist im höchsten Maße ungesund.

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