Generalisierte Angststörung – Symptome erkennen

Typische Angststörungen sind etwa Phobien oder eine Panikstörungen. Darüber hinaus gibt es aber auch weniger bekannte Symptombilder, etwa die generalisierte Angststörung. Hier stehen Sorgen im Vordergrund, Betroffene machen sich immer wieder Gedanken darum, was passieren könnte. Welche weiteren Symptome helfen Ihnen, die Störung bei Patienten zu erkennen?

Viele Angststörungen beziehen sich nur auf ganz bestimmte Situationen oder Objekte. So haben Betroffene einer spezifischen Phobie eine klar umschriebene Angst vor etwas (z.B. vor Tieren, Höhen, Autobahnfahrten). Anders ist es hingegen bei der generalisierten Angststörung, die vor Allem im höheren Alter auftritt; hier können sich diffuse Ängste auf ganz verschiedene Bereiche beziehen.

Symptome der Generalisierten Angststörung

Bei dieser Störung werden zahlreiche Sorgen empfunden, also Ängste vor dem Eintreten möglicher Gefahren; beispielweise davor, dass Freunden und Familienmitgliedern etwas passieren könnte, negative Ereignisse eintreten und positive ausbleiben könnten. Diese Befürchtungen gehen mit einer deutlichen emotionalen Anspannung einher, die zu einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität führen kann. Viele Betroffene nehmen auch vor Allem die körperlichen Symptome wahr, wie etwa Schlafstörungen, eine innere Unruhe oder auch Zittern. Diese Anzeichen sind sogar entscheidend für die Diagnose.

Vermeidungsverhalten

Bei einer generalisierten Angststörung liegt kein Vermeidungsverhalten im klassischen Sinne vor, denn die Betroffenen meiden selten konkrete Situationen. Vielmehr handelt es sich um ein kognitives Vermeidungsverhalten. Die Betroffenen haben diffuse Befürchtungen (z.B. dass jemand einen Unfall haben könnte), denken diese Sorgen aber nicht bis zum Schluss, sodass die Anspannung erhalten bleibt. Zudem versuchen sie sich immer wieder rückzuversichern, um die Ängste zu reduzieren (z.B. durch Anrufe, ob der andere gut angekommen ist).

Abgrenzung zu anderen Erkrankungen

Die Diagnostik sollte körperliche Grunderkrankungen, welche ebenfalls mit einer erhöhten Anspannung einhergehen können – etwa eine Schulddrüsenüberfunktion – ausschließen. Die Abgrenzung zur Depression kann vor Allem über die Richtung der Gedanken gelingen. Grübelt der Patient eher über Vergangenes oder über eigene scheinbare Fehler, spricht das für eine Depression. Eine Generalisierte Angststörung zeichnet sich eher dadurch aus, dass sich die Gedanken auf Zukünftiges beziehen und auf negative Ereignisse, die eventuell eintreffen könnten.

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