Klassische Homöopathie: Das erste Follow Up

In der Klassischen Homöopathie folgt etwa 4-6 Wochen nach der Erstanamnese das erste Follow up. Bei diesem etwa einstündigen Termin macht sich der Homöopath ein Bild davon, in wie weit das von ihm verordnete homöopathische Mittel gewirkt hat. Haben sich die Beschwerden verbessert oder verschlimmert? Ist die Stimmung des Patienten besser oder ist er noch bedrückter und unglücklicher als zuvor? Was hat er in den letzten Wochen erlebt? Wie beschreibt er sein Befinden?

Einschätzung der Mittelwirkung beim ersten Follow Up
Es gehört zu den schwierigsten Situationen in einer homöopathischen Behandlung, die Mittelwirkung beim ersten Follow Up richtig einzuschätzen. Häufig ist die Mittelwirkung nicht so eindeutig. Das bedeutet, dass der Behandler durch gezieltes Nachfragen herausbekommen muss, welche Beschwerden sich gebessert haben und was gleich geblieben ist oder ob sich sogar eine Verschlechterung in einem Bereich ergeben hat.

Nicht selten berichten Patienten, dass sie keine große Veränderung durch das homöopathische Mittel erlebt haben und bemerken erst anhand der Fragen des Behandlers, dass sich doch eine deutliche Verbesserung der Symptome eingestellt hat.

Das erste Follow Up – eindeutige Mittelwirkung
Es kommt aber auch vor, dass Patienten ganz glücklich zum Folgetermin erscheinen und sofort beschreiben, wie sehr es ihnen besser geht, wie viel weniger häufig sie beispielsweise unter Kopfschmerzen gelitten haben oder dass sie seit der Einnahme des homöopathischen Mittels endlich wieder durchgeschlafen haben.

Dies sind natürlich Glücksmomente für jeden Homöopathen und solche Berichte zeigen deutlich, wie die Wirkung aussehen kann, wenn ein homöopathisches Mittel genau getroffen hat und seine vollständige Heilwirkung entfalten konnte.

Unklare Mittelwirkung beim ersten Follow Up
Wenn die Mittelwirkung sich nicht ganz so deutlich zeigt und es Beschwerden gibt, die sich nicht gebessert haben, andere Beschwerden aber weniger stark vorhanden sind, kann es sein, dass das ausgewählte homöopathische Mittel nicht ganz das passende war, und der Homöopath begibt sich auf die Suche nach einem noch passenderen Mittel.

Es kann aber auch sein, dass das Mittel zwar das angezeigte ist, die Potenz aber nicht gut genug gewählt wurde. Dies zu unterscheiden ist nicht immer einfach und so mancher Homöopath hat schon vorschnell das homöopathische Mittel gewechselt und dann später zu dem ursprünglich verordneten zurück zu kehren und es in einer anderen Potenz zu wiederholen.

Einschätzung der Mittelwirkung beim ersten Follow Up
Wichtige Anhaltspunkte zur Einschätzung der Mittelwirkung beim ersten Follow Up sind die Stimmung des Patienten, sein Schlaf, seine Verdauung und sein Appetit. Haben sich hier wesentliche Verbesserungen ergeben, kann das gewählte homöopathische Mittel richtig sein, auch wenn sich die Hauptbeschwerde des Patienten noch nicht gebessert hat.

Da das angezeigte homöopathische Mittel die Lebenskraft des Patienten anregen soll, kann es einige Zeit dauern, bis die Lebenskraft wieder so stark ist, dass auch die Beschwerden verschwinden. Gerade bei chronischen Erkrankungen, wie lang bestehenden Migräneanfällen oder Rheuma, muss der Patient auch mit einer langsamen Heilung rechnen.