Sind Jungbrunnen-Hormone als Anti-Aging-Mittel geeignet?

Die Geschlechtshormone Östrogen, Gestagen und Testosteron sind die bekanntesten Hormone, die gegen das Altern eingesetzt werden. Aber die moderne Anti-Aging-Medizin kennt noch andere Hormone, die den Alterungsprozess aufhalten sollen. Wie wirken diese Jungbrunnen-Hormone? Welche Nebenwirkungen haben sie? Ist es sinnvoll, Hormone gegen das Altern einzunehmen?

Eine Behandlung mit Jungbrunnen-Hormonen sollte immer mit einem Arzt abgesprochen werden

Hormone werden vom männlichen und weiblichen Organismus gebildet. Im Alter lässt die Hormonproduktion des Körpers nach. Einige Anti-Aging-Forscher sind davon überzeugt, dass durch eine gezielte Hormongabe der Alterungsprozess des Körpers hinausgezögert werden kann. Doch Hormone haben nicht nur Vorteile, denn sie können auch gravierende Nebenwirkungen haben.

Nachfolgend finden Sie eine Zusammenstellung der wichtigsten Jungbrunnen-Hormone und ihre Wirkungen

Testosteron

Bei diesem Hormon handelt es sich um ein männliches Sexualhormon, das auch im weiblichen Körper in einer bestimmten Konzentration gebildet wird. Testosteron soll für Potenz, Muskelstärke und Vitalität verantwortlich sein. Es wird ab dem 40. Lebensjahr um etwa 1,2% pro Jahr abgebaut. Hormongaben mit Testosteron bewirken eine Erhöhung der Knochendichte, es wird wieder Muskelmasse aufgebaut und ein Fettabbau findet statt. Die Potenz kann allerdings durch Testosterongaben nicht gesteigert werden.

Östrogen und Gestagen

Diese Hormone sind die weiblichen Geschlechtshormone. Sie sind maßgeblich am Alterungsprozess, am Hautaufbau und an der Hautregeneration beteiligt. Sie sorgen für ein straffes Bindegewebe und für die Bildung von Kollagen. Ein Mangel an diesen weiblichen Hormonen führt zu Faltenbildung, Bindegewebsschwäche und trockener Haut.

Zudem ist bei einem Mangel an weiblichen Geschlechtshormonen der Knochenabbau verstärkt. Als Nebenwirkung kann die Einnahme dieser Hormone das Thrombose- und Brustkrebsrisiko erhöhen und die Gefahr, an einem Schlaganfall zu erkranken, nimmt zu.

DHEA (Dehydroepiandrosteron)

Dies ist ein Hormon, das in der Nebennierenrinde von Frauen und Männern gebildet wird. DHEA wird gerne als Jungendhormon bezeichnet, weil es vor allem in der Jugend produziert wird. Auf dieses Hormon wurden große Hoffnungen in der Anti-Aging-Medizin gesetzt.

Studien haben jedoch gezeigt, dass DHEA keinen Einfluss auf die Potenz, die Knochendichte, die körperliche Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden hat. Als Nebenwirkung von DHEA traten jedoch Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Menstruationsstörungen und Stimmungsschwankungen auf. Zudem besteht der Verdacht, dass DHEA Lungenkrebs, Prostatakrebs und Leberkrebs auslösen kann.

Melatonin

Auch Melatonin gehört zu den Hormonen, die den Alterungsprozess aufhalten sollen. Es wird von der Zirbeldrüse gebildet. Melatonin wird oft von Menschen, die viel mit dem Flugzeug unterwegs sind, als Mittel gegen Jetlag eingenommen.

Einige Anti-Aging-Forscher sind von der antioxidativen und immunstimulierenden Wirkung von Melatonin überzeugt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass Melatonin das Krebsrisiko erhöhen kann. Melatonin wird auch für eine Schrumpfung der Geschlechtsorgane verantwortlich gemacht und es kann Gefäßveränderungen in Herz und Lunge fördern.

Relaxin

Bei diesem Hormon handelt es sich um ein Schwangerschaftshormon, das während einer Schwangerschaft von der Plazenta und der Gebärmutter gebildet wird. Es hat die Aufgabe, das Bindegewebe aufzulockern und auf die Geburt vorzubereiten. In der Anti-Aging-Medizin soll Relaxin dabei helfen, Falten und Bindegewebsschwäche zu beseitigen.

Somatotropin

Hier handelt es sich um ein Wachstumshormon. Somatotropin steuert das Wachstum von Gewebe und Organen. Zudem regt es die Zellteilung an. Menschen, die einen Somatotropin-Mangel haben, sind kleinwüchsig. Bei Bodybuildern ist dieser Wirkstoff sehr bekannt. Er wird zum Aufbau von Muskelmasse eingesetzt.

Auch in der Anti-Aging-Medizin soll das Wachstumshormon eine Steigerung der Muskelmasse fördern und den Abbau von Fett beschleunigen. Es soll zudem die Elastizität der Haut steigern. Allerdings kann als Nebenwirkung der Blutdruck steigen und ein erhöhtes Risiko bestehen, an Diabetes zu erkranken. Ob es durch die Einnahme von Somatotropin auch zu einem Wachstum von Tumoren kommen kann, ist noch nicht geklärt.

Jungbrunnen-Hormone können gravierende Nebenwirkungen haben

Sie sehen, dass Hormone gegen das Altern nicht nur Vorteile, sondern auch zum Teil gravierende Nebenwirkungen haben können. Gehen Sie sorgsam mit Ihrem Körper um. Lassen Sie sich von einem Arzt beraten.

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