Lorbeer kann mehr als nur gut schmecken: Die Blätter beruhigen Ihren Magen und wirken schleimlösend

Nicht nur als Bekränzung für ruhmreiche Sieger und Potentaten ist der Lorbeer (Laurus nobilis) bekannt. Auch in unserer Küche hat Lorbeer als typisches Gewürz für Eintöpfe, Suppen und Soßen seinen festen Platz. Doch Lorbeer kann viel mehr als das: Er ist eine seit langem bekannte Heilpflanze, die vor allem positiv auf Ihren Magen-und Darmtrakt wirkt.

Der Lorbeer in der Antike

Lorbeer war schon immer etwas Besonderes. Nicht umsonst bekänzte man Menschen damit, die Hervorragendes geleistet hatten. Dem Lorbeerbaum wird eine enge Verbindung zum griechischen Heilgott Apollon nachgesagt, den der Beiname der „Lorbeertragende“ schmückte. Er hatte sich selbst mit Siegeslorbeer bekränzt und sich ein Orakel errichtet. Sein erstes Orakel wurde der Überlieferung nach durch „das Rauschen des Lorbeers“ verkündet. Seine Tempel und Heiligtümer wurden mit Lorbeer geschmückt und mit Lorbeerbesen gereinigt. Das Orakel von Delphi sprach seine Weissagungen mit einem Lorbeerblatt im Mund. Die Römer verbrannten Lorbeerblätter mit Wacholder, Verbene, Salbei und Thymian, um böse Geister zu vertreiben.

Heilpflanzen für Frauen: Lorbeer

Bei den Anhängern von Hippokrates stand Lorbeer in dem Ruf, ein gutes Heilmittel gegen Frauenleiden zu sein. Griechen und Römer übernahmen die Sitte, siegreiche Feldherren mit Lorbeerkränzen zu ehren.

Lorbeer ist in allen Mittelmeerländern als Gartenpflanze heimisch. Bei uns muss er im Winter ins Haus geholt werden, da er nicht frostfest ist. Seine Blätter werden hauptsächlich in der Küche verwendet. Der Lorbeer ist entscheidender Bestandteil des berühmten Bouquet garni (Kräutersträußchen meist aus Petersilie, Thymian und Lorbeer). Sein aromatisches Öl und die Bitterstoffe machen den guten Geschmack aus und die damit gekochten Speisen verdaulicher.

Lorbeerblätter helfen bei Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit, Koliken und Blähungen. Sie beruhigen den Magen, hemmen Bakterien und Pilze. Darüber hinaus lösen sie Schleim und Husten. Feigen und Lakritze werden mit Lorbeerblättern verpackt, um den Rüsselkäfer fernzuhalten.

Lorbeeröl befindet sich gelegentlich als Zusatz in Einreibemitteln gegen Rheuma oder Hautkrankheiten. Es sollte jedoch nicht äußerlich angewendet werden. Wegen der enthaltenen Sesquiterpenlactone treten relativ häufig schwere allergische Reaktionen auf. Sehr häufig findet Lorbeeröl übrigens Verwendung in der Tiermedizin.

Inhaltsstoffe:

  • ätherisches Öl mit Cinerol
  • Terpen
  • Eugenol und Geraniol
  • Bitterstoffe
  • fette Öle
  • Glyzeride
  • Dehydrocostuslakton
  • Costunolid
  • Sesquiterpenlactone

Zubereitung und Anwendung: Lorbeermilch zur Stärkung der Abwehrkräfte

Sie bringen einen halben Liter Milch mit einem Lorbeerblatt sanft zum Kochen, nehmen den Topf dann sofort von der Herdplatte und lassen die Milch im geschlossenen Topf abkühlen. Lorbeerblatt entfernen, morgens und abends ein Glas trinken.

Lorbeerblätter schmecken in vielen Gerichten wie Sauerkraut, Brühen und Suppen

Lorbeer verleiht den Speisen eine kräftige, leicht säuerliche Note und macht sie bekömmlicher. Verwenden Sie für Ihr Essen am besten frische junge Blätter. Von ihnen können Sie wegen des noch zarten Geschmacks ein Blättchen oder zwei mehr nehmen als von den älteren getrockneten. Diese verlieren nach etwa einem Jahr ihr Aroma. Lagern Sie die Blätter trocken in einem luftdicht abgeschlossenen Gefäß, damit sie länger haltbar bleiben.

Insektenschutz

Lorbeeröl vertreibt Insekten wie Motten und Mücken. Legen Sie dazu möglichst frische Lorbeerblätter oder ein mit einem Tropfen Lorbeeröl getränktes Tüchlein in den Wäscheschrank oder auf den Tisch. Wenn Sie Ihren Geist anregen wollen, geben Sie acht Tropfen Öl in die Duftlampe.

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