Karpaltunnelsyndrom: Sind Sie betroffen?

Das Karpaltunnelsyndrom äußert sich dadurch, dass vor allem nachts eine Hand einschläft oder kribbelt. Meist kommen dann Schmerzen hinzu, bis in Arm oder Schulter. Da sollte man aber schleunigst zum Arzt gehen, denn irreparable Nervenschäden können die Folge sein.

Karpaltunnelsyndrom: Was ist das?
Der Karpaltunnel ist ist eine kurze, enge Röhre im Handgelenk. Die eine Hälfte besteht aus Knochen, die andere aus einem kräftigen Fasergeflecht (Ligamentum carpale). Dadurch laufen der Medianus-Nerv und neun Sehnen.

Beim Karpaltunnelsyndrom hat der Nerv nicht genügend Platz und wird eingeklemmt – dies geschieht meist durch Überbelastung. Abgeknickte Hände an der Computertastatur – wodurch der Druck aufs Handgelenk verdreifacht wird – sind Ursache Nummer eins für das Karpaltunnelsyndrom. Aber auch Garten- und Hausarbeiten, sportliche Überbelastung oder Gehen an einer Gehhilfe können die Probleme im Handgelenk verursachen.

Kommt es zu einer Überbelastung des Handgelenks, schwillt das Gewebe um den Karpaltunnel an – und es wird zu eng für Sehnen und den Medianus-Nerv. Durch den Druck auf den Nerv, der das Gefühlsempfinden von Daumen, Zeige- und Mittelfinger weiterleitet, kommt es zu Missempfindungen, Taubheitsgefühlen und Schmerzen.

Karpaltunnelsyndrom im fortgeschrittenen Stadium
Treten die Beschwerden auch vermehrt tagsüber auf, befindet sich das Karpaltunnelsyndrom nicht mehr im ersten Stadium. Probleme beim Greifen und Halten stellen sich ein: Daumen und Zeigefinger können keine Knöpfe mehr schließen. Zusätzlich sind oft Schwellungen im Handgelenk zu sehen. Ist der Medianus-Nerv längere Zeit eingeklemmt, kann sich die Muskulatur im Daumen zurückbilden, und der Nerv ist irreparabel geschädigt. Ohne Behandlung kann es zu Lähmungen und Muskelschwäche im Daumen kommen.

Karpaltunnelsysndrom: Behandlung
Ein Neurologe ist imstande zu messen, ob der Medianus-Nerv bereits geschädigt ist. Die erste Maßnahme beim Karpaltunnelsyndrom ist meist eine Nachtschiene, die das Abknicken des Handgelenks verhindern soll, sowie ein entzündungshemmendes Medikament. Schmerzmittel und Krankengymnastik können auch verordnet werden.  

Weiterhin werden beim Karpaltunnelsyndrom angewandt:

  • Injektionen von Kortison und Schmerzmitteln
  • Behandlungen mit Ultraschall
  • Osteopathie und Chiropraktik
  • Kältetherapie
  • Massagen
  • kalte Fango-, Lehm- oder Moorpackungen
  • manuelle Lymphdrainage
  • Akupunktur
  • Neuraltherapie
  • Salbenverbände und -umschläge
  • Vitamin B 12
  • Schröpfen
  • Blutegel
  • Beinwellsalbe