Erste Hilfe bei Hitzeerschöpfung und Hitzschlag

Für den Laien ist das eine fast unlösbare Aufgabe fest zu stellen, ob jemand einen Hitzschlag oder eine Hitzeerschöpfung erleidet. Daher gebe ich an dieser Stelle eine allgemein gültige Hilfestellung, wie man mit diesen Menschen umgehen sollte und vor allem, wie man die beiden Erkrankungen unterscheiden kann.

Eines ist aber sicher – die beiden Formen Hitzeerschöpfung und Hitzschlag kommen geballt (bzw. fast ausschließlich) im Sommer in Deutschland vor. Man sollte dabei aber immer bedenken, dass es in jedem Land passieren kann – also auch im Urlaub!

Merkmale Hitzeerschöpfung

Die Hitzeerschöpfung wird durch starke Wasser- und Salzverluste auf Grund hohen Schwitzens ausgelöst. Der Betroffene hat folgende Symptome:

  • auffallende Blässe
  • sehr geschwächt
  • kalter Schweiß mit Frösteln
  • ein schneller, flacher Puls bei normaler Körpertemperatur

Erste Hilfe bei Hitzeerschöpfung

  • flache Lagerung
  • wenn er fröstelt, dann zudecken
  • wenn der Betroffene bei Bewusstsein ist, sollte er optimaler weise eine isotone Trinklösung zu sich nehmen. Falls keine zur Hand ist wird eine Mischung erstellt aus einem Löffel Salz und einem Löffel Zucker auf einen Liter Wasser!
  • Notruf absetzen: 112

Merkmale Hitzschlag

Der Hitzschlag entsteht bei körperlich anstrengenden Arbeiten bei feuchtschwüler Witterung. Da durch die Luftfeuchtigkeit keine Verdunstung mehr abgegeben wird, schwitzt der Körper nicht und so kann die Hitze in den Körper eindringen. Der Betroffene hat folgende Symptome:

  • hochroter Kopf
  • heiße, trockene Haut
  • taumelnder Gang
  • hohe Körpertemperatur
  • Bewusstseinseintrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit

Erste Hilfe bei Hitzschlag

  • erhöhter Oberkörper
  • Kleidung öffnen
  • kühlen Wind zufächern
  • kühle Tücher auf die Stirn und den Oberkörper legen
  • Notruf absetzen: 112

Bei beiden Formen ist es wichtig, den Betroffenen an einen kühlen Ort, also raus aus der Sonne zu nehmen. Beiden sollte unbedingt eine längere Ruhephase eingeräumt werden. In der Regel erholen sich die Betroffenen nach relativ kurzer Zeit wieder. Dennoch sollte man an solch einem Tag keine „Bäume mehr ausreisen“!

Ist beim Hitzschlag und Hitzeerschöpfung die Umgebungstemperatur wichtig, so zeigt sich ein Sonnenstich immer nur im Zusammenhang mit UV-Strahlen und direktem Kontakt mit dem Kopf. Besonders gefährdet sind Babys und Menschen mit lichtem Haar.

Hierbei ist die große Gefahr von einer Hirnhautentzündung gegeben. Erkennbar ist der Sonnenstich an einem hochrotem Kopf bei normaler Körpertemperatur.

Vor allem klagen diese Menschen über Kopfschmerzen, Nackensteife und Übelkeit bis zum Erbrechen. Die Maßnahmen sind die selben, wie beim Hitzschlag. Eventuell auftretendes Fieber nach einem Sonnenstich sollte auf alle Fälle von einem Arzt untersucht werden. Immer auf einen möglichen Sonnenstich hinweisen. Ansonsten können Fehldiagnosen fatale Folgen haben, wenn die beginnende Hirnhautentzündung nicht erkannt wird.

Auch hier gilt wieder: Ruhe bewahren!

Der Betroffene hat schon genug Unruhe in seinem Körper und verträgt keinen Trubel um sich herum. Sollte so eine Situation an einem See oder Meer auftreten, so suchen Sie bitte Hilfe bei der nächst gelegenen Sanitätsstation. Dort wird man die nötigen folgemaßnahmen einleiten und Ihnen vor allem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Nehmen sie diese Hilfe an. Dafür sind die Retter vor Ort da! Und nichts ist schöner, als ein Dankeschön von einem wieder genesenen Patienten zu bekommen!

Ansonsten wählen Sie die Notrufnummer 112:

  • Wo – ist der Notfall?
  • Was – ist geschehen?
  • Wie viele – Verletzte gibt es?
  • Welche – Verletzungen liegen vor?
  • Wer – ruft an?

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