Vitaminspritze für den Winter setzen – Keimlinge

Das Angebot an heimischem Obst und Gemüse wird im Herbst und Winter geringer. Es kommt vermehrt Wintergemüse oder Tiefkühlkost auf den Tisch. Jetzt ist die Zeit für Keimlinge. Gerade in der kalten Jahreszeit bilden beispielsweise Weizen-, Soja- und Sesamkeime eine günstige Nahrungsergänzung. Wie züchten Sie Keimlinge selbst?

Keimlinge enthalten viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe

Keimlinge übertreffen dabei sogar viele Gemüse- und Obstsorten. Keime sind kalorienarm und enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Zusammen mit Gemüse und Obst liefern sie einen wertvollen Beitrag für Ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

Auch zum rohen Verzehr geeignet

Zum rohen Verzehr eignen sich die Keimlinge von Weizen, Roggen oder Gerste, sowie gekeimte Mungobohnen und Linsen. Aber auch Senf-, Sesam- und Sonnenblumenkeime eignen sich gut.

Bei Erbsen, Sojabohnen und Kichererbsen sollten Sie dagegen die Keime unbedingt vor dem Verzehr blanchieren. Sie enthalten schädliche Stoffe, die nur zum Teil während des Keimens abgebaut werden.

Keimlinge, eine gehaltvolle Vitaminspritze

Während des Keimvorgangs vom Samen zur Jungpflanze verändert sich der Nährwert im Keimling. Der Gehalt an Ballaststoffen und Vitaminen nimmt zu. Keimlinge von Mungobohne, Sojabohne, Weizen und Alfalfa weisen teilweise erheblich Mengen an den Vitaminen C, B1, B2, Niacin und E auf.

Dazu enthalten Keimlinge beträchtliche Mengen an Mineralstoffen. Die Gehalte an Calcium, Phosphor, Magnesium, Zink und Eisen können sich durchaus mit denen von beispielsweise Gurke, Tomate oder Paprika messen. Unbedenklich roh verzehren können Sie Keime der Mungobohne, der Linse und Luzerne.

So ziehen Sie knackige Keime selbst:

  • Zum Keimen eignen sich Getreidekörner (Hafer, Weizen, Roggen oder Mais) und Hülsenfrüchte (Soja- und Mungobohnen, Kichererbsen, grüne Erbsen, Linsen) sowie Rettich, Senf, Gartenkresse, Sonnenblumen oder Sesamsamen.
  • Die Samen müssen ungebeizt sein.
  • Für das Keimen eignen sich Keimschalen oder mit Gaze überspannte Einmachgläser. Waschen Sie die Samen und lassen Sie diese mit mindestens der zweifachen Menge Wasser bedeckt über Nacht einweichen.
  • Gequollene Samen am nächsten Tag heraussuchen, gründlich spülen, abtropfen lassen, in das Keimgefäß geben und an einen hellen Platz stellen.
  • Dies wiederholen Sie zweimal täglich. Wenn Sie ein mit Gaze überspanntes Glas verwenden, stellen Sie es kopfüber und schräg auf, denn nur so kann das Restwasser ablaufen.
  • Nach 3-4 Tagen sind die Keime fertig. Vor dem Verzehr nochmals gründlich waschen.
  • Die Keime von Erbsen, Sojabohnen und Kichererbsen müssen Sie vor dem Essen unbedingt blanchieren.

Fazit

Eine tolle und gesunde Ergänzung zum typischen Wintergemüse, die zudem noch recht preisgünstig und schnell verfügbar ist.

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