Vitaminpräparate: Seien Sie lieber vorsichtig

Vitaminpräparate sollen unsere ungesunde Ernährung ausgleichen, gelten als Wundermittel für die Gesundheit. Aber auch bei Vitaminen gilt: Allzuviel ist ungesund. Bei zu hoher Dosierung können Vitamine Beschwerden und gesundheitliche Schäden hervorrufen. Diese Erkenntnis ist nicht neu, wird aber immer noch bestritten. Eine Studie aus Dänemark bringt jetzt ein wenig Klarheit. Eine kurze Übersicht der wichtigsten Ergebnisse:

Normale Ernährung

Eine mäßig „gesunde“ Ernährung versorgt Sie im Regelfall mit allen wichtigen Vitaminen und Spurenelementen. Moderne Lebensmittel enthalten eher zu viele als zu wenige Vitamine. Die Ausnahmen sind Folsäure (ursprünglich Vitamin B9, ist in Tomaten, Gurken, Orangen, Kohl und Milchprodukten enthalten), Vitamin D (Eigelb, Leber, fetter Fisch), Vitamin E (Pflanzenöle und Haselnüsse) sowie Fluor, Jod und Selen.

Nur in extremen Situationen (nach einer Krebserkrankung, zu Beginn einer Schwangerschaft) ist die Gabe von zusätzlichen Vitaminpräparaten medizinisch sinnvoll. Personen über 60 brauchen mehr Vitamin D als in Lebensmitteln enthalten ist.

Natürliche Ernährung

Vitamine aus der Nahrung sind wirksamer als die aus Vitaminpräparaten. Der Grund ist noch nicht geklärt.

Nachrechnen

Errechnen Sie mittels der Angaben auf den Lebensmittelpackungen, wie viel von ihrem Tagesbedarf an Vitaminen dadurch gedeckt werden, besonders bei mit Vitaminen angereicherten Lebensmitteln.

Mögliche Schäden

Zu diesen Nebenwirkungen können zu viele Vitamine führen:

  • zu viel Vitamin C, Kalzium oder Magnesium: Können die Nierenfunktion stören, bis hin zu Nierensteinen, sowie Durchfall
  • zu viel Vitamin A kann zu Gelbsucht führen
  • zu viel Vitamin B1: erhöhte Nervosität
  • zu viel Vitamin D: fördert die Verkalkung der Organe und schwächt die Muskeln
  • zu viel Selen: greift möglicherweise Herzmuskel und Leber an

Vitamin C wird am häufigsten überdosiert. Ein Glas Orangensaft oder eine Mahlzeit aus Kartoffeln stillen den täglichen Bedarf bereits.

Vitaminpräparate sollten unter keinen Umständen mehr als das Dreifache der empfohlenen Tagesdosis enthalten, bei den Vitaminen A und E sollte die Dosis gar nicht überschritten werden.

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