Histaminarme Lebensmittel – Genießen ohne Beschwerden

Wer unter einer Histaminintoleranz leidet, sollte auf bestimmte Lebens- und Genussmittel verzichten, um nicht ständig Medikamente nehmen zu müssen. Ganz so einfach ist das Problem jedoch nicht zu lösen, da noch weitere Stoffe die Histaminausschüttung begünstigen. Lesen Sie, welche Produkte wenig Histamin enthalten.

Histamin ist ein Gewebshormon, das nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch in unserem Körper entstehen kann. Eine vermehrte Produktion von Histamin erregt verschiedene Andockstellen (Rezeptoren), daher wirkt das Hormon sehr vielfältig. Es erweitert zum Beispiel die feinen Blutgefäße, sodass die Haut mit Rötungen und Quaddeln reagiert. Histamin beeinflusst auch die Bronchien, das Zentrale Nervensystem und die Darmmuskulatur.

Die Frische der Lebensmittel ist oft entscheidend

Wer auf Histamin mit allergieartigen Symptomen und Bauchschmerzen reagiert, sollte Lebensmittel bevorzugen, die von Natur aus wenig Histamin enthalten. Auch die Frische eines Lebensmittels spielt eine große Rolle: Viele Produkte sind histaminarm, wenn sie direkt nach dem Einkauf, noch besser nach der Ernte, auf den Tisch kommen. Sobald Lebensmittel anfangen zu gären oder auch nur wenige Minuten zu warm lagern, erhöht sich der Histamingehalt.

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Für eine möglichst histaminarme Ernährung muss die Ware frisch sein, schnell und schonend zubereitet werden. Verwenden Sie keine Fertigprodukte und geben Sie gefrorene Lebensmittel unaufgetaut in den heißen Topf oder die Pfanne. Frischen Fisch oder Fleisch kaufen Sie am besten unverarbeitet oder vakuumverpackt kaufen. Reste sollten im Kühlschrank abkühlen und schnell eingefroren werden.

Diese histaminarmen Lebensmittel machen keine Beschwerden

Wenn Sie die folgenden Produkte frisch zubereiten und keine Kreuzallergien haben, sollten sie Ihnen gut bekommen:

  • Fisch: Dorsch, Forelle, Zander, Petersfisch, Seezunge
  • Fleisch und Wurst: alle frischen, gefrorenen oder vakuumierten, nicht bearbeiteten Sorten außer Schweinefleisch, frische Wurstwaren, Schinken, Putenschinken
  • Milchprodukte: frische pasteurisierte Milch, Buttermilch, süße Sahne, Butter, Hüttenkäse, Mozzarella, Quark, Frischkäse, Joghurt, sehr junger Käse
  • Getreide: Reis, Hirse, Hafer, Reismilch, Mais, Dinkel, Haferflocken, Quinoa
  • Gemüse: Gurken, Zucchini, Paprika, Spitz-, Weiß- und Rotkohl, Erbsen, Möhren, Chinakohl, Wirsing, Fenchel, Blumenkohl, Lauch, Brokkoli, Rote Bete, Kürbis, Zwiebeln, Blattsalate, Gemüsemais (nicht aus der Dose), Radieschen, Spargel, Mangold, sowie Kartoffeln.
  • Obst:  Äpfel, Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen, Melonen, Mangos, Kakis, Kirschen, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Litschi, Rharbarber.
  • Backwaren: In kleinen Mengen Brot und Kuchen ohne Hefe, Mandeln, Mohn und Kokos
  • Gewürze: Knoblauch (frisch oder als Pulver), Kra?uter, Kochsalz, Paprikapulver
  • Bindemittel: Maissta?rke und Kartoffelsta?rke

Was Sie sonst noch über Histamin wissen sollten

Für Dressings können Sie Ascorbinsa?ure (Vitamin C-Pulver) oder Zitronensa?ure verwenden. Auch geringe Mengen Zitronensaft oder Apfelessig werden von manchen vertragen. Auf scharfe Gewürze und Alkohol sollten Sie lieber verzichten, da diese die Darmdurchlässigkeit erhöhen. Histamin wird dadurch besser aufgenommen. Einige Lebensmittel führen zu Beschwerden, weil sie entweder ausschließlich oder zusätzlich körpereigenes Histamin freisetzen. Alkohol und einige Medikamente hemmen einen Stoff, der Histamin im Körper abbaut, und führen daher ebenfalls zu allergischen Reaktionen. Lassen Sie sich in solchen Fällen von Ihrem Facharzt beraten.

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