Nutzen Sie diese 2 Ernährungstipps gegen Gicht

Wenn die Gelenke plötzlich schmerzen, kann Gicht dahinterstecken. Wer sich nicht behandeln lässt, riskiert noch schlimmere Schmerzen und im Extremfall Nierenversagen. Mit einer Ernährungsumstellung ist es möglich, der Krankheit entgegenzuwirken. Unser Ernährungsexperte Vadim Vl. Popov klärt Sie im folgenden Beitrag auf, wie es geht.

Bei Gicht handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, die sich durch erhöhte Harnsäurewerte bemerkbar macht.

Bei Gicht ist der Harnsäurespiegel im Blut erhöht

Harnsäure entsteht in unserem Körper durch den Abbau von Purinen. Purine werden für den Aufbau neuer Zellen benötigt. Sie sind in allen Körperzellen, aber auch in Lebensmitteln enthalten.

Normalerweise wird die Harnsäure komplett ausgeschieden. Bei manchen Menschen funktioniert das nicht. Steigt die Harnsäure im Blut über einen bestimmten Wert, kann sie nicht mehr vollständig gelöst werden und fällt in Form von spitzigen Kristallnadeln aus. Diese lagern sich in Gelenken ab und führen zu äußerst schmerzhaften Entzündungen. Manchmal dauert es aber bis zu 30 Jahre, bis Schmerzen an den Gelenken zu spüren sind.

Steigt der Harnsäurespiegel permanent an, kann es plötzlich zu einem Gichtanfall mit akuten Schmerzen kommen. Gicht tritt häufig am großen Zeh auf. Aber auch im Knie oder im Finger. Oft sind die Stellen auch gerötet, geschwollen und sehr empfindlich.

Der erste Gichtanfall trifft einen oft nachts und kann unbehandelt Stunden oder sogar Tage dauern. Schmerzmittel helfen, die akuten Beschwerden zu unterdrücken.

Übergewichtige Männer erkranken häufiger an Gicht

Männer trifft es nach den bisherigen Erfahrungen häufiger als Frauen. Und es sind eher ältere Menschen zwischen 40 und 60 Jahren betroffen. Außerdem haben Betroffene gleichzeitig oft Übergewicht, Diabetes, überhöhte Blutfettwerte oder Bluthochdruck.

Zu 99 Prozent ist Gicht erblich bedingt. Gicht kann aber auch die Folge von schweren Tumorerkrankungen, wie etwa Leukämie, sein. Auch bestimmte Medikamente oder eine Chemotherapie können eine erhöhte Produktion von Harnsäure verursachen.

1. Ernährungsbedingte Risikofaktoren: 9 Lebensmittel, die Sie meiden sollten

Risikofaktoren sind üppige Mahlzeiten mit purinreichen Nahrungsmitteln sowie regelmäßiger und reichlicher Alkoholkonsum, vor allem von Bier.

Als purinreich gelten

  • fettes Fleisch
  • Wurst
  • Innereien wie Nieren und Leber
  • Fischsorten wie Lachs, Sardellen, Ölsardinen und Hering, oder Meerestiere wie Miesmuscheln
  • Softdrinks und Säfte
  • Spargel
  • Hülsenfrüchte
  • Kohl
  • Spinat

Leiden Sie an Gicht, so sollten diese Lebensmittel gemieden werden.

2. Essgewohnheiten ändern: Das dürfen Sie essen

Die Behandlung zielt darauf ab, den Harnsäurespiegel zu reduzieren. Eine Änderung der Ess- und Lebensgewohnheiten hilft deshalb nachhaltig gegen Gichtanfälle.

Wer übergewichtig ist und abnimmt, kann die schmerzhaften Anfälle vermeiden.

Alkohol sowie fett- und purinreiche Lebensmittel meiden Betroffene besser. Purinarme Lebensmittel sind beispielweise

  • Milch und Milchprodukte, Eier und Butter
  • Kartoffeln
  • Nudeln
  • Reis
  • Obst
  • Zahlreiche Gemüsesorten

Wichtig ist vor allem, täglich mindestens zwei Liter zu trinken – etwa Mineralwasser oder Kräutertee.

Sollten alle diätischen Maßnahmen nicht ausreichen, kann der Arzt Arzneimittel verordnen, welche die Bildung körpereigener Harnsäure unterbinden.

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