Achten Sie beim Essen auf versteckte Fette

Der Sommer ist die Zeit für kurze Hosen, luftige Kleider und bauchfreie Tops. Da kommt der Wunsch zur Traumfigur auf und damit der feste Wille zum Abnehmen. Wer nun nicht gleich radikal mit einer Diät anfangen möchte, kann auch anders die Menge der Kalorien reduzieren. Achten Sie beim Essen besonders auf versteckte Fette. Ihr Anteil kann in ähnlichen Lebensmitteln sehr unterschiedlich hoch sein.

Bei Fleisch, Wurst und Käse ist der Fettanteil sehr verschieden

Logisch: Wurst, Fleisch und Käse enthalten Fett. Allerdings variiert die Menge in den verschiedenen Sorten enorm. Bei Wurst schwankt der Fettgehalt zwischen drei und 50 Gramm Fett, immer pro 100 Gramm Gesamtmenge betrachtet. Salami, Leber- und Mettwurst sind typische Vertreter, die 40 bis 50 Prozent Fett enthalten.

Greifen Sie dagegen zu Lachsschinken oder Kochschinken ohne Fettrand, landen in Ihrem Magen nur drei bis fünf Prozent. Sehr fettarm ist auch Putenwurst. Auch beim Fleisch ist der Fettanteil verschieden. Mageres Fleisch sind Schnitzel, Filet und Innereien. Sie enthalten dafür leider viel Cholesterin.

Fette Fleischstücke sind Koteletts und solche aus dem Bauch und Hals. Die nächste große Gruppe der Lebensmittel mit viel Fett ist die breite Palette der Käsesorten. Die Auswahl ist riesig. Daher lohnt es schon, nach einer Sorte zu suchen, die fettarm ist und Ihrem Geschmack entspricht. Frischkäse und Harzer Käse enthalten wenig Fett.

Bei den Schnittkäsesorten schwanken der Fettgehalt meistens zwischen 30 und 45 Prozent. Mit dem beliebten Frühstücksei nehmen Sie zwar weniger Fett zu sich, auf 100 Gramm Hühnerei entfallen trotzdem immer noch elf Gramm Fett. Dabei sind im Eigelb 32 Prozent Fett versteckt und im Eiweiß nur 0,2 Prozent.

Auch gesunder Fisch enthält Fett

Es ist ein Unterschied, ob Sie frisch gegarten Hecht oder geräucherten Aal essen. Der Hecht enthält nur ein Gramm Fett, der geräucherte Aal dagegen versteckt 25 Gramm Fett (jeweils bezogen auf 100 Gramm Gesamtmenge). Hering, in Öl konserviert, bringt 31 Gramm Fett mit sich und gesalzener Matjeshering 24 Gramm.

Bei Lachs sieht es besser aus. Egal ob frisch oder geräuchert, in 100 Gramm Lachs stecken ungefähr sieben Gramm Fett. Beliebte fettarme Fische sind Karpfen, Forelle, Rotbarsch, Schlei, Zander oder Seeteufel. Verzichten Sie auf Fisch, der in Öl eingelegt ist. Frisch gegart ist Fisch gesünder.

Wer gerne Sprotten isst, sollte wissen, dass auch diese ungefähr 17 Gramm Fett auf 100 Gramm Gesamtgewicht enthalten. Andere Meeresfrüchte, wie Hummer, Schrimps, Langusten, Miesmuscheln oder Austern enthalten mit ein bis zwei Gramm nur sehr wenig Fett. In Öl konservierte Muscheln bringen dagegen schon wieder 20 Prozent mit sich.

In Kuchen, Eis, Schokolade und Chips sind viele Fette versteckt

Süße Speisen sind nicht nur durch ihren Zuckeranteil sehr kalorienhaltig. Oft enthalten sie zusätzlich noch eine gehörige Menge Fett. Spitzenreiter mit etwa 30 Gramm sind zum Beispiel Nuss-Nougat-Creme und Schokolade. Bei Karamellbonbons müssen Sie mit etwa 17 Gramm Fett rechnen. Auch in 100 Gramm Eis können zwischen vier und elf Gramm Fett enthalten sein. Wenn Sie es mit Sahne essen, wird es noch mehr.

Der Fettanteil bei Kuchen schwankt natürlich sehr. Eine Buttercremetorte ist nicht mit einem Obstkuchen zu vergleichen. Linzertorte, Frankfurter Kranz und andere Cremetorten enthalten zwischen 25 und 30 Prozent Fett. Aber auch beim Mürbeteig sind es 27 Gramm und Waffeln enthalten sogar 40 Gramm Fett.

Wenn Sie nun auf herzhafte Leckereien ausweichen, schneidet die Fettbilanz nicht besser ab. Die beliebten Kartoffelchips zum Fernsehen liefern rund 40 Gramm, Erdnussflips bringen es auf 35 Gramm. Bleibt die Frage, ob dann nicht Nüsse eine gesunde Alternative sind. Die Antwort in Bezug auf den Fettgehalt lautet: Nein!

Denn Nüsse sind zwar gesund, sie enthalten aber im Durchschnitt 50 Prozent Fett. In 100 Gramm Walnüssen stecken circa 62 Gramm, in Haselnüssen genauso viel und geröstete Erdnüsse enthalten mit 50 Gramm Fett nur etwas weniger. Begegnen Sie dagegen einmal einem Stand mit gerösteten Kastanien (Maronen), fallen diese mit 11 Gramm Fett nicht ganz so sehr ins Gewicht, wie die anderen Nüsse.

Sicher sind Sie bei Obst und Gemüse

Beinahe alle Obst und Gemüsesorten können Sie essen, ohne sich dabei Gedanken um deren Fettgehalt zu machen. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel und eine solche ist die Avocado. Sie ist eine sehr ölhaltige Frucht. 100 Gramm Avocado verstecken 23 Gramm Fett. Ölhaltig sind auch Oliven und viele Samen. Kürbiskerne enthalten 46 Gramm, Leinsamen 31 Gramm, Sesam- und Sonnenblumenkerne etwa 51 Gramm.

Auch getrocknete Hülsenfrüchte sind nicht alle fettarm. Getrocknete Sojabohnen enthalten 17 Gramm Fett und getrocknete Kichererbsen 7 Gramm. Bei vielen Sojaprodukten müssen Sie mit einem hohen Fettgehalt rechnen. Dennoch können Sie davon ausgehen, dass Sie sich gesund ernähren, wenn Sie sich reichlich mit Obst und Gemüse versorgen.

Zumal ein völliger Verzicht auf jegliches Fett auch wieder einer einseitigen Diät gleich käme. Und das Fett nicht gleich Fett ist, muss zusätzlich bedacht sein. Pflanzliches Öl ist zwar auch Fett, aber es ist eben anders als das Fett einer Schweineschwarte.

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