Ölziehen praktisch ausgeführt: Morgenstund hat Öl im Mund…
Verwenden Sie ausschließlich hochwertige, biologische kaltgepresste Pflanzenöle. Üblich ist Sonnenblumenöl. Die Anwendung erfolgt morgens auf nüchternen Magen und sollte fünf bis zehn min dauern. Es gibt auch Empfehlungen bis zu 20 min, doch der Effekt wird wohl nicht signifikant besser und praktisch ist dieser Zeitaufwand dann nicht mehr. Nehmen Sie einen Esslöffel Öl in den Mund und kauen es rhythmisch durch. Führen Sie dabei Saugbewegungen durch und ziehen das Öl zwischen den Zähnen hindurch. Bitte nicht Gurgeln und das Öl auf keinen Fall schlucken. Mit der Zeit wird das Öl durch den Speichel immer dünnflüssiger. Es entsteht eine milchigweiße Emulsion. Nach dem Ausspucken, bitte gründlich den Mund ausspülen und dann wie gewohnt Zähne putzen
Wie Ölziehen wirkt
Beim Ölziehen wird das Öl gezogen und das Öl zieht. Durch die Bewegung im Mundraum werden Bakterien und Schadstoffe im Öl gelöst und können ausgespuckt werden. Zusätzlich werden die Speicheldrüsen und auch die Verdauungsdrüsen aktiviert. Das Immunsystem wird stimuliert. Auch über einen akupunkturähnlichen Reiz auf Reflexzonen im Mund wird diskutiert.
Geschichte des Ölziehens
Dieses Verfahren ist seit Generationen bewährt. Verschiedene naturheilkundliche Traditionen beanspruchen für sich der „Erfinder“ dieses Mittels zu sein. Wie so oft sind Menschen wahrscheinlich an vielen Stellen unabhängig voneinander auf diese einfache Idee zu Entgiftung gekommen. Sowohl in der Ayurveda als auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin ist Ölziehen beheimatet und wird angenommen. Nach Mitteleuropa ist der Gedanke aber wohl aus Russland gekommen, wo die Methode weit verbreitet ist. Die Renaissance bei uns begann vor etwa 30 Jahren.
Anwendungsgebiete von Ölziehen
Ölziehen ist klassische Volksmedizin: einfach durchzuführen, ungefährlich und kostengünstig. Es ist in der Erfahrung der Menschen schon immer wirksam, aber noch wissenschaftlich unerforscht. Die positiven Effekte solcher Verfahren sollte man sich zunutze machen, auch wenn der wissenschaftliche Beweis der Wirkung, wie so oft, hinterherhinkt. Anwendungsgebiete sind zum einen Erkrankungen im Mundraum wie Zahnfleischentzündungen, chronische Mandel- und Rachenentzündungen, Heiserkeit und sogar Zahnschmerzen (diese aber bitte beim Zahnarzt abklären lassen!).
Außerdem beginnt ja im Mund die Verdauung, daher zählen verschiedene Erkrankungen des Verdauungstraktes, wie Magen und Darmentzündungen, Probleme der Leber und der Bauchspeicheldrüse ebenfalls zu den Anwendungen. Hinzu kommen viele Indikationen bei denen erfahrungsgemäß eine Entgiftung hilfreich ist: Ekzeme, Neurodermitis und Schuppenflechte. Allergische Erkrankungen können ebenfalls beeinflusst werden. Insgesamt wird das Immunsystem gestärkt.
Selbstverständlich sollten ernsthafte Erkrankungen von einem Heilpraktiker oder Arzt untersucht werden – auch Ölziehen ist kein Wundermittel.
Weitere Hinweise zur Entgiftung finden Sie in den folgenden Artikeln:
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