Depressionen: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Seit dem tragischen Tod von Robert Enke im November 2009 werden wieder verstärkt die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen diskutiert. Wie entstehen Depressionen und welche Therapien sind wirkungsvoll?

Ursachen von Depressionen

Depressionen können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Meist gibt es schon in der Kindheit Erlebnisse oder Gegebenheiten, die eine spätere depressive Erkrankung begünstigen. Zu den frühkindlichen Bedingungen, die eine spätere depressive Episode nach sich ziehen können, gehören der Verlust eines Elternteils, eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung, Alkohol- oder Tablettensucht eines Elternteils und eine depressive Erkrankung eines Elternteils. Auch Gewalterfahrungen und sexueller Missbrauch gehören zu den Risikofaktoren für eine spätere depressive Erkrankung.

Psychische Grundstruktur der Depression

Menschen, die unter Depressionen leiden, haben häufig sehr hohe Ansprüche an sich selbst. Sie machen sich für Fehlschläge und Enttäuschungen in Beziehungen in erster Linie selbst verantwortlich und nehmen an sich selbst eher negative Seiten als Stärken wahr.

Während einer depressiven Episode erscheint ihnen dann fast alles, was das Leben zu bieten hat, reizlos. Der Antrieb etwas zu tun geht verloren. Die Zuversicht in den Erfolg der eigenen Unternehmungen fehlt. Jegliche Aktivität erscheint sinnlos und anstrengend. Meistens führt eine Hinwendung zur Vergangenheit in Gedanken statt. Die Gegenwart und die eigene Zukunft werden in düsteren Farben wahrgenommen.

Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen

Häufig wird Menschen, die unter Depressionen leiden, geraten sich in psychotherapeutische Behandlung zu begeben. Je nach Schwere und Dauer der Erkrankung kann auch ein stationärer Aufenthalt in einer Klinik, die auf depressive Erkrankungen spezialisiert ist, angeraten sein.

Ist der Erkrankte noch in der Lage seinen Alltag zu bewältigen, kann eine ambulante Psychotherapie ausreichend sein. Diese kann 1-2 mal wöchentlich erfolgen. Hier hat der Mensch, der unter Depressionen leidet, die Möglichkeit von sich und seinen Problemen zu erzählen und im Gespräch mit einem Fachmann/einer Fachfrau Zusammenhänge zu begreifen, was ihn in seinem/ihrem Leben so reagieren lässt.

Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Die beiden häufigsten Therapieformen, die gegen Depressionen angeboten werden, sind die Verhaltenstherapie und die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. In einer Verhaltenstherapie soll mittels positiver und negativer Verstärkung neues Verhalten erlernt werden, das als erfolgsversprechend und sinnvoll in Bezug auf die eigene Lebensplanung funktioniert.

In einer Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie wird stärker nach den Ursachen für die Depression gesucht und es wird versucht, diese mit zu bearbeiten. Da es häufig auch Gründe in der eigenen Kindheit gibt, die eine später im Leben auftretende Depression hervorbringen oder zumindest begünstigen, gilt dieser Ansatz als viel versprechender.

Homöopathie bei Depressionen

Zusätzlich zu den beiden genannten Therapieverfahren hat sich auch die homöopathische Behandlung von Depressionen als wirksam erwiesen. Hier gibt es einige homöopathische Mittel, die besonders bei Depressionen hilfreich sind. Neben den Kummermitteln Ignatia amara und Natrium muriaticum sind dies Aurum muriaticum, Lac caninum und Sepia officinalis.

Während Ignatia und Natrium muriaticum angezeigt sind, wenn enttäuschte Liebe und Kränkungen in Beziehungen die Hauptursache für eine Depression sind, leidet Aurum muriaticum unter einer zu großen Verantwortung. Sepia officinalis ist angezeigt, wenn eine Überforderung durch den Spagat zwischen Karriere und Familie der Auslöser für eine Depression ist.

Depression besser nicht selbst behandeln

Depressionen sind eine ernst zu nehmende Erkrankung. Sie sind nicht zur homöopathischen Selbstbehandlung geeignet. Wer von Depressionen betroffen ist und an einer homöopathischen Behandlung interessiert ist, muss sich in eine homöopathische Konstitutionsbehandlung bei einem erfahrenen Homöopathen oder einer erfahrenen Homöopathin begeben. Eine homöopathische Konstitutionsbehandlung nimmt auch einigen Zeit in Anspruch. Sie kann auch unterstützend neben anderen Therapiemaßnahmen sinnvoll sein.

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