Vor der Teilnahme am Hausarztmodell sollten Sie sich von Ihrer Krankenkasse oder Ihrem Hausarzt beraten lassen
Nicht alle Krankenkassen bieten ihren Versicherten das Hausarztmodell an und die Leistungen können je nach Krankenkasse unterschiedlich sein. Auch nicht alle Hausärzte nehmen am Hausarztmodell teil, denn damit verpflichten sie sich, regelmäßig an Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen und es gibt sicher Ärzte, die dafür keine Zeit aufbringen können.
Auch muss die technische Ausstattung der Praxis ein bestimmtes Niveau erfüllen, damit der Hausarzt die entsprechenden Untersuchungen durchführen kann.
Wenn Sie am Hausarztmodell teilnehmen, sollten Sie in jedem Krankheitsfall immer zuerst Ihren Hausarzt aufsuchen
Die Krankenkassen möchten damit vermeiden, dass auch bei banalen Erkrankungen sofort ein Facharzt in Anspruch genommen wird. Zudem soll es nicht zu unnötigen und kostenintensiven Doppeluntersuchungen durch den Besuch bei mehreren Fachärzten kommen. Dies hilft den Krankenkassen Kosten einzusparen. Bei einer Erkrankung, die die Kompetenz des Hausarztes übersteigt, werden Sie vom Hausarzt trotz Hausarztmodell zu einem Facharzt überwiesen.
Der Hausarzt soll durch das Hausarztmodell mehr Zeit für seine Patienten haben
Durch das Hausarztmodell soll sich der Verwaltungsaufwand des Hausarztes verringern. Diese kostbare Zeit soll er nach Wunsch der Krankenkassen in ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten investieren. Da der Hausarzt durch das Hausarztprogramm immer der erste Ansprechpartner seines Patienten ist, muss er sich auch über dessen gesundheitliche Situation genau informieren.
Der Patient, der am Hausarztmodell teilnimmt, erhält finanzielle Vorteile
Einige Arzneimittel, die durch Rabattverträge zwischen Hersteller und Krankenkassen rabattiert wurden, sind für die Teilnehmer am Hausarztmodell zuzahlungsfrei. Verordnet der Hausarzt seinen Patienten, die am Hausarztprogramm teilnehmen, Medikamente auf Rezept, wird vom Arzt zusätzlich eine gesonderte Krankenkassennummer auf das Kassenrezept aufgetragen.
Der Apotheker kann anhand dieser Sondernummer erkennen, dass der Patient am Hausarztmodell teilnimmt. Dadurch sind einige der verordneten Medikamente von der Zuzahlung befreit. Dies muss aber nicht für alle Medikamente zutreffen.
Die Wartezeit in der Praxis soll sich durch das Hausarztmodell verkürzen
Patienten, die am Hausarztprogramm teilnehmen, sollen bei vereinbarten Terminen nicht länger als 30 Minuten auf ihre Behandlung warten. Zudem sollen berufstätige Teilnehmer am Hausarztmodell einmal pro Woche eine Absprechstunde bis 20 Uhr in Anspruch nehmen können.
Auch wenn Sie am Hausarztmodell teilnehmen, können Sie im Notfall jeden anderen Arzt aufsuchen
Wenn Sie einen Notfall oder Unfall haben, ist es natürlich möglich, einen sofort zur Verfügung stehenden Arzt zu alarmieren. Das gleiche gilt, wenn Sie sich auf Reisen oder im Urlaub befinden. In diesen Fällen kann Ihr Hausarzt nicht Ihr erster Ansprechpartner sein.
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