Bronchitis hat verschiedene Ursachen
Um eine Bronchitis zu behandeln, ist die Diagnose der Ursache wichtig. Infrage kommen für eine Bronchitis diese Ursachen:
- Viren
- Bakterien
- Pilze
Auch Chemikalien und Umweltreize begünstigen eine Bronchitis.
Viren als Ursache
Viren sind mit Abstand die häufigsten Erreger. Rund 90 Prozent aller Fälle von Bronchitis haben in diesen Erregern ihre Ursache. Die Viren von Erwachsenen und Kindern sind allerdings oft unterschiedlich. Während Erwachsene oft durch Influenza-, Parainfluenza-, Corona- und Rhinoviren erkranken, sind es bei Kindern häufiger ECHO-, RS- Adeno- und Coxsackieviren. Auch einige Viruserkrankungen wie Masern können mit einer Bronchitis einhergehen.
Bakterien als Ursache
Viren schädigen die Schleimhaut der Bronchien und machen in etwa 5 bis 10 Prozent der Fälle Platz für Bakterien.1 Durch die ohnehin schon geschädigten Schleimhäute haben die Erreger leichtes Spiel, sich dort anzusiedeln. Dann ist für die Bronchitis als Ursache eine Superinfektion mit Bakterien verantwortlich. Vor allem Streptokokken, Haemophilus-Bakterien und Chlamydien nutzen diese Lücke der Keimabwehr.
Ähnlich wie bei Viren kann für die Bronchitis der Auslöser in einer anderen, bakteriellen Grunderkrankung liegen. So kann etwa Bordetella pertussis, der Erreger des Keuchhustens, die Bronchien angreifen. Typhus (fieberhafte Infektionskrankheit) und Brucellose (bakterielle Infektionskrankheit mit Fieber und Schüttelfrost) können neben vielen weiteren Infektionskrankheiten ebenfalls Ursache einer Bronchitis sein.
Pilze als Ursache
Pilze fühlen sich auf dem warmen, feuchten Untergrund der Schleimhäute in den Bronchien sehr wohl. Dass sie trotzdem sehr selten bei einer Bronchitis als Ursache zum Zuge kommen, liegt an der körpereigenen Abwehr. Erst wenn diese geschwächt ist, hat der Pilz eine Chance.
Chemikalien und Umweltfaktoren als Ursache
Schäden kann die Schleimhaut der Bronchien aber nicht nur im Verlauf von Viruserkrankungen davontragen. Bei Bronchitis als Ursache kommen auch aggressive, gasförmige Chemikalien in Frage. Beispiele hierfür sind:
- Säuren
- Ammoniak
- Schwefeldioxide
- Nitrosegase
Sie schädigen die Schleimhaut der Bronchien und machen auf diese Weise den Weg frei für Viren, Bakterien und Pilze. Neben Chemikalien schwächt sogar eine ärztliche Behandlung – nämlich die Bestrahlung – das Lungengewebe und macht es empfänglicher für eine Bronchitis. Deshalb kann auch die Therapie einer Krebserkrankung diese Erkrankung nach sich ziehen.
So entsteht eine Bronchitis – Auslöser und Risikofaktoren
An einer Bronchitis können Sie rund ums Jahr erkranken. Ein für Bronchitis häufiger Auslöser ist jedoch kaltes Wetter. Dadurch und durch die Heizungsluft werden die Schleimhäute trocken und die Krankheitserreger können dort leichter eindringen, weil die natürliche Schutzschicht angegriffen ist. Deshalb verdoppelt sich die Zahl der erkrankten Patienten im Winter.1
Bekommen Sie kalte Hände und Füße, schützt sich der Körper vor Auskühlung, indem er Arme und Beine nicht mehr so stark durchblutet. Das gilt jedoch nicht nur für die Extremitäten. Auch die Schleimhäute von Mund und Nase sind jetzt schutzloser, da mit weniger Blut auch weniger Immunzellen im Gewebe patrouillieren. Für die Bronchitis ist Kälte also ein wesentlicher Auslöser.
Zirkulieren die Viren erst einmal in der Bevölkerung, haben Sie es via Tröpfchen- und Schmierinfektion leichter, auch gesunde Menschen zu befallen, und breiten sich schnell aus.
Risikofaktoren für Bronchitis
Risikofaktoren sind solche Faktoren, die es wahrscheinlicher machen, dass eine Bronchitis entsteht, wenn ein Auslöser vorhanden ist. Als Risikofaktoren zählen unter anderem Umwelteinflüsse. Wer zum Beispiel Raucher ist, passiv raucht oder in einer Gegend mit häufigem Smog wohnt, hat ein größeres Risiko, an einer Bronchitis zu erkranken. Auch das Lebensalter spielt eine Rolle. So erkranken Kinder und Jugendliche (deren Immunsystem ist häufig noch nicht vollständig ausgereift) häufiger an Bronchitis.
Und natürlich gilt: Kälte, Feuchtigkeit, extrem trockene Heizungsluft und unpassende Kleidung fördern eine Erkrankung.
Quelle: https://www.lungenaerzte-im-netz.de (12.09.2018)
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