Blutwerte: Sie sagen viel über unsere Gesundheit aus

Blutwerte sind eine große Hilfe im Kampf gegen Erkrankungen und Mangelerscheinungen. Im Blut kann man erkennen, ob der Patient an erhöhten Cholesterinwerten, an einer Diabetes, an Nierenerkrankungen, Leberstörungen, Krebs, einem Harnsäureüberschuss oder einem Mangel an bestimmten Elektrolyten und Spurenelementen leidet. Aber auch viele andere Erkrankungen können über die Blutwerte diagnostiziert werden.

Blutwerte: Die Blutmenge in unserem Körper macht etwa 8% unseres Körpergewichts aus

Somit hat ein Mensch, der 75 Kilogramm wiegt, etwa 6 Liter Blut in seinem Körper. Unser Blut ist aus festen und flüssigen Bestandteilen zusammen gesetzt. Die festen Bestandteile im Blut sind die Blutzellen. Bei einer Blutentnahme sammeln sie sich bei längerem Stehen der Blutprobe auf dem Boden. Der flüssige Anteil des Blutes wird als Blutplasma bezeichnet.

Es gibt drei Arten von Blutzellen

  1. Erythrozyten: dies sind die roten Blutkörperchen
  2. Leukozyten: dies sind die weißen Blutkörperchen
  3. Thrombozyten: dies sind die Blutplättchen

Die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) sind kernlose Zellen

Sie sind für den Sauerstofftransport im Körper verantwortlich. Dies geschieht mit Hilfe ihres Gehalts an Hämoglobin. Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff. Ein Mangel an Erythrozyten bezeichnet man als Anämie (Blutarmut). Junge Erythrozyten werden als Retikulozyten bezeichnet.

Die Leukozyten (weiße Blutkörperchen) sind kernhaltige Blutzellen

Leukozyten sind der Oberbegriff für die Blutzellen mit dem Namen Lymphozyten, Granulozyten und Monozyten. Diese kernhaltigen Blutzellen haben die Aufgabe, Fremdkörper, Krankheitserreger und Gewebereste aufzunehmen und zu vernichten. Die Leukozyten sind für die Immunabwehr zuständig. Sie wehren Infekte, Pilze und Viren ab. Bestimmte Lymphozyten produzieren Antikörper im Blut.

Die Thrombozyten (Blutplättchen) dichten verletzte Gefäße ab

Die Blutgerinnung findet statt, um den Körper nach Verletzungen vor dem Verbluten zu schützen. Die Verletzungen, dies können sowohl äußere, wie auch innere Verletzungen sein, werden mit einem Blutpfropf verschlossen. Den Vorgang der Gefäßabdichtung nennt man Thrombusbildung.

Hat ein Patient krankhafte Gefäßveränderungen (Artheriosklerose), kann es zu einer überschießenden Thrombozytenaktivierung und damit zur Thrombusbildung kommen. Damit es nicht zu überschießenden Reaktionen kommt, kann mit so genannten Thrombozytenaggregationshemmern – dies ist zum Beispiel das Aspirin – entgegen gewirkt werden. Als gerinnungshemmende Medikamente sind auch vor allem Marcumar und Heparin bekannt.

Im Blutplasma, dem flüssigen Anteil des Blutes, sind verschiedene Stoffe vorhanden

Vor allem Fette, wie das gefürchtete Cholesterin, Zucker, Eiweiß, Harnsäure und viele andere Stoffe sind im Blutplasma mehr oder weniger gelöst. Krankhafte Veränderungen werden aus dem Blutserum (dies ist das nach der venösen Blutabnahme geronnene Blut) abgelesen. Als krankhaft bezeichnet man die Werte, die wesentlich von den Normwerten abweichen.

Blutwerte zeigen in den verschiedensten Bereichen Erkrankungen an

Vor allem bei Erkrankungen der Leber, Nierenleiden, Stoffwechselerkrankungen, wie zum Beispiel die Diabetes, zeigen Blutwerte an, wie ausgeprägt die Krankheiten sind. Blutwerte helfen dabei, Medikamente richtig zu dosieren. Sie zeigen aber auch Funktionsstörungen und Mangelerscheinungen an, bevor sie zu ernsten Erkrankungen führen können und sollten im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre beim Check-up geprüft werden.

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