3 Arten von Haarausfall und die Ursachen

Der Haarausfall (Alopezie) ist ganz normal. Pro Tag bleiben in etwa rund 100 Haare am Kamm oder an der Bürste hängen. Gehen deutlich mehr Haare verloren, so handelt es sich um einen krankhaften Haarausfall. Alleine in Deutschland leiden rund 500.000 Frauen und 1,5 Millionen Männer unter einem starken Haarverlust.

Ist die Ursache für Haarausfall bekannt, dann kann eine Therapie helfen.

1. Anlagebedingter Haarausfall

Die Androgenetische Alopezie ist die häufigste Ursache für Haarausfall bei Männern und Frauen. Die Haarwurzeln sind gegenüber einer speziellen Form vom männlichen Sexualhormon Testosteron empfindlich. Die Empfindlichkeit ist genetisch bedingt. Dadurch wird die Anagenphase (Wachstumsphase) der Haare nach und nach immer kürzer und auch die Follikel schrumpfen immer mehr. Im Endeffekt werden nur noch dünne, kaum sichtbare und kurze Vellushaare (Wollhaare) gebildet. Diese bleiben entweder bestehen oder können letzten Endes auch noch ausfallen. Neue Haare werden dann nicht mehr gebildet.

Von dieser Ursache für Haarausfall sind vor allem jüngere Männer betroffen. Auch Frauen in der Zeit der Wechseljahre können an einer Androgenetische Alopezie erkranken, denn durch die Hormonumstellung wird der Haarausfall begünstigt.

2. Der kreisrunde Haarausfall

Die exakten Ursachen für diesen typischen Haarausfall sind immer noch nicht ganz geklärt. Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata) aufgrund einer Störung des Immunsystems auftreten kann. Im Detail, handelt es sich bei dieser Ursache für Haarausfall um eine Autoimmunkrankheit. Die körpereigenen Abwehrzellen greifen fälschlicherweise die Haarwurzeln an und somit wird das Wachstum der Haare gestoppt. Dies löst eine Entzündung aus und dadurch kommt es dann zu einem Haarausfall.

Bei den Betroffenen treten in der Regel auch weitere Autoimmunkrankheiten, wie zum Beispiel die Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) auf. Stress, seelische Belastungen oder spezielle Umweltfaktoren werden als Ursachen für den kreisrunden Haarausfall zwar ebenfalls vermutet, konnten aber bisher noch nicht wissenschaftlich bestätigt werden.

3. Diffuser Haarausfall

Die diffuse Alopezie äußerst sich dadurch, dass die Haarwurzeln geschädigt werden. Dies ist ebenfalls eine weit verbreitete Ursache für Haarausfall bei Frauen und Männern. Die exakten Gründe für den diffusen Haarausfall können sehr vielseitig sein. Begünstigt wird der Haarausfall unter anderem durch die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Zytostatika oder Heparin und durch Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel Scharlach, schwere Grippen oder Typhus.

Auch Schwermetallvergiftungen durch Arsen oder Kalium, längerfristige Mangelernährung oder Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion, können für den diffusen Haarausfall verantwortlich sein.

Bei Frauen, die an einer diffusen Alopezie leiden, gehören Hormonumstellungen durch die Schwangerschaft, das Absetzen der Pille oder durch die Wechseljahre zu den häufigsten Ursachen. Eine entzündliche Kopfhauterkrankung ist ebenfalls die Ursache für Haarausfall dieser Art. Bei einigen Chemotherapien kann es bereits nach wenigen Tagen zu einem Haarverlust kommen.

Weitere Ursachen für den Haarausfall

Ist die Ursache für Haarausfall keine dieser 3 Hauptformen, dann können noch viele andere Ursachen infrage kommen. Eine Pilzinfektion am Kopf sorgt dafür, dass die Haare an infizierten Stellen ausfallen.

In der Regel sind davon hauptsächlich Kinder betroffen. Auch spezielle Hauterkrankungen, wie zum Beispiel die Schuppenflechte, wirken sich auf die Kopfhaut aus und können das Haarwachstum negativ beeinflussen. Ein ständiges Kratzen und Reiben oder ein anhaltender Druck an den gleichen Stellen führt ebenfalls zu einem Haarausfall.

Beim losen Anagenhaar, einem vererbbaren Defekt, verändert sich die Haarstruktur. Dadurch werden die Haare brüchig, dünn und lose. Durch Kämmen oder Ziehen fallen die Haare dann aus. Bestimmte Frisuren, wie zum Beispiel ein streng gebundener Zopf, sind auf Dauer ebenfalls eine Ursache für Haarausfall.

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