Wieso auch Kleinanleger mit ETF von Aktien profitieren

Aktien von Qualitätsunternehmen sind in Bezug auf die Wertentwicklung über lange Zeiträume nicht zu schlagen. Doch der Kauf von Einzelaktien birgt auch hier Risiken und man sollte mit seinem Geld möglichst mehrere Aktien aus verschiedenen Branchen kaufen. Damit müssen Anleger oft kurzfristig mehrere tausend Euro investieren. Doch es geht auch anders: mit ETF.

Mit ETFs (Exchange Traded Fund), auf Deutsch etwa ein börsengehandelter Fond, können auch Kleinanleger von der Entwicklung an den Börsen profitieren. ETFs sind im Grunde Investmentfonds, die von vielen Anlegern Geld "einsammeln" und dieses dann in Aktien investieren. Das Besondere: Die meisten ETFs werden nicht aktiv sondern passiv gemanagt. Das bedeutet, dass es keine Fondmanager gibt, die laufend nach möglichst ertragreichen Aktien Ausschau halten und es somit häufiger zu Änderungen im Portfolio kommt.

Passiv gemanagt bedeutet: ETFs bilden lediglich einen Index, z. B. den DAX, den STOXX oder den MSCI World (Weltaktienindex) nach. Nur, wenn sich die Zusammensetzung des Index verändert, wird auch die Zusammensetzung des ETFs angepasst. Anleger haben hierdurch viele Vorteile.

Vorteile des ETFs

Zunächst sind die laufenden Kosten oft um das drei- bis vierfache niedriger, da ja keine Fondsmanager beschäftigt werden müssen. Und kaum einem aktiv gemanagten Fonds gelingt es über viele Jahre besser abzuschneiden als ein ganzer Markt. Daher ist es gerade für Kleinanleger gut, wenn sie sich über einen ETF an der Entwicklung des Gesamtmarktes beteiligen. Dadurch werden die Verlustrisiken deutlich begrenzt.

Zudem kann man auch mit ganz kleinem Geld einsteigen und beispielsweise einen ETF-Sparplan bei seiner Bank abschließen. Sparpläne können schon ab 25 Euro pro Monat abgeschlossen werden. Wer einen Anlagehorizont von mehr als 10 – 15 Jahren hat, kann so mit hoher Wahrscheinlichkeit schon ein nettes Vermögen aufbauen, Rücklagen für die Ausbildung seiner Kinder schaffen oder auch für das Alter vorsorgen. Einziger Wermutstropfen: Viele "klassische" Banken bieten derzeit keine ETF-Sparpläne an.

Interessierte Anleger werden i. d. R. aber bei Direktbanken oder Online-Brokern fündig und sollten verschiedene Angebote miteinander vergleichen. Mit ein wenig Glück erhält man auch ein Angebot, bei dem keine weiteren Kosten für den Erwerb entstehen.

Bei der Auswahl eines ETFs gilt grundsätzlich: Je breiter der Index, in den der ETF investiert, desto weniger schwankungsanfällig und risikobehaftet ist er. Vorteil: In unruhigen Börsenzeiten ist der Kursverfall meist nicht so stark. Nachteil: Auch die Ausschläge nach oben sind oft weniger stark.

Fazit: Anleger, die noch keine oder wenig Börsenerfahrung haben, sollten unbedingt einen ETF erwerben, der auf bekannte Indizes wie z. B. den DOW-JONES, den DAX, den EURO-STOXX oder den MSCI-World setzt. Von "exotischen" Indizes, die weniger bekannt sind, sollte man sich möglichst fernhalten. Natürlich sind auch ETFs nicht frei von Risiken. Gehen die Kurse an wichtigen Märkten über längere Zeit zurück, sind auch die ETFs betroffen. Aber über Zeiträume von 10 und mehr Jahren überwiegen in der Regel die Chancen.