Warum sich Aktienfonds als Alternative zur Lebensversicherung eignen

Es gibt nur wenige Finanzprodukte, die einem so massiven Wandel unterworfen waren wie die Lebensversicherung. Die Garantiezinsen wurden ständig gesenkt, die hohen Abschluss- und Verwaltungsgebühren standen oft im Fokus der Betrachtung der Verbraucherschützer und der Gerichte.

Inzwischen werden die Garantiezinsen auf mehrere Jahre verteilt, damit die Gebühren nicht die Einzahlungen der ersten Jahre komplett auffressen. Dennoch ist die Lebensversicherung, anders als ein gut gewählter Aktienfonds, keine wirklich renditebringende Möglichkeit für das Sparen.

Dass der Aktienfonds in der Renditeerwartung der Lebensversicherung überlegen ist, liegt an seinem Konstruktionsprinzip in Verbindung mit der Grundidee: Er nutzt die Wertsteigerung ausgewählter Unternehmen bestehend aus regelmäßig ausbezahlten Gewinnbeteiligungen (die Dividenden genannt werden) und den Wertzuwachs.

Unabhängige Wertschöpfungsentscheidungen

Wer sich die langfristige Entwicklung der Aktienindices ansieht, wird gerade bei längeren Betrachtungszeiträumen feststellen: Die weltweiten Marktführer ihrer Branchen und auch lokale Champions schaffen durch unternehmerische Tätigkeit einen Wertzuwachs, der die Zinsen von festverzinslichen Wertpapieren bei weitem übersteigt.

Da die Lebensversicherung ein sehr reguliertes und geschütztes Produkt ist, darf sie allerdings keine großen Investments in Aktien halten. Deshalb ist der Aktienfonds, der auf die richtigen Unternehmen oder Branchen setzt, klar im Vorteil. Das Management der einzelnen Unternehmen sucht für die Aktiengesellschaften stets nach neuen Märkten und Chancen und setzt diese in gewinnbringender Art und Weise um.

Unabhängigkeit von Zinsentscheidungen

Die Lebensversicherung arbeitet in einem ziemlich strengen Geldanlagekorsett. Zusammengefasst gesprochen kann man sagen, dass der Löwenanteil der Investitionen in mündelsicheren festverzinslichen Teilen getätigt werden muss. Damit ist das Erwirtschaften von Überschüssen bei der Lebensversicherung direkt an die Zinsentscheidung der Zentralbank geknüpft.

Bei stark sinkenden Zinsen, die bei der Erfindung der Lebensversicherungsprodukte gar nicht denkbar waren, gibt es für die Lebensversicherung eine mehrfache Belastung. Die Lebensversicherungen aus der Hochzinsphase mit einem hohen, lebenslangen Garantiezins müssen weiter bedient werden, was zu Lasten der Überschussbeteiligung aller Verträge geht.

Der Aktienfonds generiert seine Erträge ganz unabhängig von den Zinsentscheidungen: Er investiert je nach Aktienfonds und Anlagestrategie in eine ganz bestimmte Gruppe von Unternehmen und Branchen. Der Fondsmanager sucht dabei auch je nach Konjunkturzyklus bzw. Zinsentwicklung unterschiedliche Unternehmen aus. Im Gegensatz zu den Festverzinslichen, die sich immer alle in die gleiche Richtung entwickeln, gibt es bei Unternehmen immer neue Investitionschancen.

Transparenz bei Gebühren und Erträgen

Der Aktienfonds ist auch deshalb so beliebt bei der Geldanlage, weil er sehr transparent ist. In den Unterlagen bzw. Informationen im Internet werden die anfallenden einmaligen Kosten ebenso genannt wie die Gesamtkosten. Der Total Expense Ratio-Wert gibt die Gebührenbelastung im niedrigen einstelligen Prozentbereich exakter an als dies jede Lebensversicherung tun würde.

Zudem werden die Kurse der meisten Fonds täglich festgestellt, sie sind börsennotiert. Damit wird die Performance exakt gemessen. Ratingagenturen bewerten das Management und geben durch verschiedene Werturteile einen zusätzlichen Hinweis zur möglichen zukünftigen Wertentwicklung, der die Zahlen und die bisherige Entwicklung mit weiteren Informationen unterfüttert.

Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass der Aktienfonds zu einer der transparentesten und rentabelsten Anlageformen gehört und die Lebensversicherung um Längen schlägt. Wer sich für die investierten Gelder auf den Cent genau interessiert, kann sich auch den jährlichen Rechenschaftsbericht ansehen, in dem der gesamte Depotbestand des Fonds detailliert ausgewiesen ist.