Offene oder geschlossene Fonds? Welche Kapitalanlage besser ist

Offene und geschlossene Fonds funktionieren grundsätzlich anders und bieten Anlegern ganz andere Möglichkeiten. Geschlossene Fonds bieten höhere Renditen und höheres Risiko, offene Fonds sind sicherer, aber dafür mit weniger Rendite verbunden. Welche Kapitalanlage für wen geeignet ist, muss jeder Anleger für sich entscheiden.

Eine Geldanlage in Fonds ist für viele Anleger eine beliebte Möglichkeit, um an vielen verschiedenen Projekten beteiligt zu sein und das Risiko dabei zu streuen. So setzen sich Immobilienfonds aus der Investition in viele verschieden Gebäude zusammen, wobei sich das Risiko auf alle Fonds-Anleger verteilt.

Auch bei der Investition in Container-Fonds, Holz-Fonds oder Renten-Fonds investieren Anleger ihr Geld nicht nur in eine Firma, sondern streuen die Kapitalanlage. Verluste auf der einen Seite können durch Gewinne auf der anderen Seite wieder ausgeglichen werden.

Was sind offene Fonds?

Bei der Investition in Fonds gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten – offene und geschlossene Fonds. Jeder der beiden Varianten bietet ihre Vor- und Nachteile und ist je nach Branche, Anlagehorizont und Kapital mehr oder weniger geeignet.

Offene Fonds sind in der Regel börsennotierte Fonds. Wie bei einem Aktienfonds erhalten Anleger Fondsanteile, die sie täglich verkaufen können. Geschlossene Fonds funktionieren anders als offene Fonds. Sie gibt es beispielsweise als Container-Fonds, Schifffonds oder Immobilien-Fonds.

In geschlossenen Fonds werden Anleger zu Mitgesellschaftern

Als Anleger in einem geschlossenen Fonds werden im Gegensatz zu einem offenen Fonds keine Anteile an einem Fonds, sondern an einer Gesellschaft erworben.

Durch eine Investition in geschlossene Fonds werden Anleger zu Mitgesellschaftern, was mit einigen Risiken verbunden ist. So sind die Gesellschaftsanteile häufig für fünf bis fünfzehn Jahre nicht handelbar, wodurch eine Investition in Fonds eine langfristige Kapitalanlage ist. Wichtig ist, dass Anleger dabei immer die Risiken im Blick halten, die eine auf lange Zeit angelegte Kapitalanlage birgt. 

Verschiedene Möglichkeiten für die Abstoßung der Anteile

Weiterhin gibt es keinen geregelten Handel für geschlossene Fonds, wodurch es deutlich schwieriger ist einen Abnehmer für die Gesellschaftsanteile zu finden als bei einem offenen Fonds. Dieser kann täglich an der Börse gehandelt werden. Falls Anleger ihre Anteile am geschlossenen Fonds doch unbedingt abstoßen wollen, wird es in der Regel sehr teuer.

Wenn sich bei offenen Fonds kein Abnehmer für die angebotenen Fonds-Anteile findet, muss der Fonds die Anteile zurückkaufen. Anleger sind somit auf der sicheren Seite  – bei geschlossenen Fonds gilt diese Regelung nicht.

Unterschiedliche Renditen bei geschlossenen und offenen Fonds

Auch bei der Art der Rendite gibt es Unterschiede. Bei offenen Fonds werden Anleger an den Einnahmen aus Kapitalvermögen beteiligt. Bei geschlossenen Fonds erwächst die Rendite aus Betriebsgewinnen.

Bei einer Investition in offene Fonds, riskieren Anleger ihr eingesetztes Kapital. Mitgesellschafter riskieren das Kapital, das vertraglich als Höhe der Beteiligung an der Gesellschaft festgelegt ist (gezeichnetes Kapital).  Je nach Gesellschaftsform und Höhe des Betrags können Mitgesellschafter also ihr gesamtes Vermögen verlieren.

Höhere Rendite bei geschlossenen Fonds als Kapitalanlage, dafür auch ein größeres Risiko

Was die Ausschüttungen aus offenen und geschlossenen Fonds angeht, können die Kapitalerträge aus dem offenen Fonds den Anlegern nicht mehr genommen werden. Bei einem geschlossenen Fonds kann im Falle einer Insolvenz noch nachträglich auf die ausgezahlte Rendite zurückgegriffen werden.

Der Vorteil von geschlossenen Fonds liegt in der Rendite, die zweistellig sein kann. Allerdings sollten Anleger den langfristigen Anlagehorizont betrachten und die Risiken, die mit einer Beteiligung an einer Gesellschaft verbunden sind. Offene Fonds bergen deutlich weniger Risiken und Anleger können schon mit Kleinstbeträgen investieren. Bei geschlossenen Fonds ist die Kapitalanlage meist erst ab mehreren 10.000 Euro möglich.

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