Fondsrente: Diese Vor- und Nachteile sollten Sie kennen

Viele Banken bieten ihren Kunden fondsgebundene Rentenversicherungen für die Altersvorsorge an, auch kurz Fondsrente genannt. Aber lohnt sich das für den Verbraucher? Und was sind die Unterschiede zur üblichen Rentenversicherung und dem Fondssparen? Die Targobank hat einige Vor- und Nachteile zusammengestellt.

Bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung oder Fondsrente wird das Geld der Kunden nach Abzug der Kosten in einen oder mehrere Investmentfonds ihrer Wahl investiert. Die Kunden bekommen im Alter in der Regel keine garantierte Mindestrente – stattdessen hängt die private Zusatzrente von der künftigen  Kursentwicklung des Fondsvermögens ab. 

Für eine fondsgebundene Rentenversicherung/Fondsrente sprechen folgende Faktoren:

Höhere Ertragschancen: Während eine klassische Rentenversicherung das Geld der Anleger überwiegend in sichere Rentenpapiere, wie z. B. deutsche Staatsanleihen investiert, können die Kunden mit fondsgebundenen Rentenversicherungen deutlich mehr Rendite erzielen und damit mehr Kapital fürs Alter aufbauen.

Steuerverschiebung: Sparen die Kunden direkt in Investmentfonds, müssen sie Erträge (Zinsen, Dividenden, realisierte Kursgewinne) jedes Jahr versteuern. Beim Fondssparen im Rahmen einer Lebens- oder Rentenversicherung werden die Steuern auf die Erträge dagegen erst zum Ende der Vertragslaufzeit erhoben. Das erhöht den Zinseszinseffekt.

Fondswechsel: Viele Fondsrenten-Anbieter bieten ihren Kunden an, kostenlos in andere Fonds zu wechseln. Das kann sinnvoll sein, wenn die Performance eines Fonds nicht wie erhofft ausfällt. Außerdem können Kunden aufgelaufene Gewinne sichern, wenn sie ihr Geld rechtzeitig vor Ende der Laufzeit in schwankungsärmere Fonds mit geringerem Aktienanteil umschichten.

Gegen eine fondsgebundene Rentenversicherung/Fondsrente sprechen folgende Faktoren:

Kapitalmarktrisiko: Den höheren Renditechancen stehen höhere Risiken gegenüber. Bei neu abgeschlossenen klassischen Rentenversicherungen garantieren die Versicherungsgesellschaften derzeit einen Mindestzins von 1,75 Prozent pro Jahr auf das angesparte Kapital. Bei der fondsgebundenen Variante können Sparer erhebliche Verluste erleiden, wenn der Fonds, zum Beispiel wegen Turbulenzen an den Börsen, an Wert verliert.  

Abschlusskosten: Bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung/Fondsrente werden die Abschlusskosten in der Regel über die ersten fünf Jahre verteilt. Kündigen Kunden dieses für die langfristige Altersvorsorge gedachte Produkt bereits nach kurzer Zeit wieder, müssen sie mit Einbußen rechnen.

Das Fazit: Mit einer fondsgebundenen Rentenpolice oder kurz Fondsrente lässt sich bei einem guten Anbieter eine deutlich höhere Rente erzielen als mit der üblichen Privatrente. Anleger sollten sich aber bewusst sein, dass sie sich langfristig binden und ein vorzeitiger Ausstieg schmerzliche Verluste bedeuten kann. [kun]