Das Sparbuch gehört für mindestens 4 Jahre in die Mottenkiste

Wer schon seit langem ein Sparbuch hat und sich die nachgetragenen Zinsen ansieht, der wird die Zinsgutschrift des letzten Jahres vielleicht sogar für eine Fehlbuchung halten.

Gehen Sie dann in die Bankfiliale, dann wird Ihnen erklärt werden, dass es eine Niedrigzinsphase geben würde. Und dass Sie vielleicht mit einem halben oder einem Achtel Prozent noch gut bedient wären. Schließlich gäbe es Länder, wo gar keine Zinsen mehr gezahlt würden.

Entwickeln Sie Ihre Stärkeidentität

Jeder Bankkunde, der dies einmal erlebt, der sollte diesen Weckruf der Banken ernst nehmen. In einer Zeit, in der Privatkunden-Kreditzinsen irgendwo zwischen 4 und 6 Prozent pendeln, möchte die Bank die Kundengelder praktisch zum Nulltarif haben. In der Gewinn- und Verlustrechnung sieht dies natürlich toll aus, wenn die Zinsmarge ansteigt. Da Banken aber tatsächlich ohne die Kundengelder nicht arbeiten können, sollte jeder Bankkunde eine Stärkeidentität entwickeln und selbstbewusst entscheiden.

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Der erste Schritt ist, dass Geld auf das Girokonto zu übertragen und das Sparbuch dann in die Mottenkiste zu packen. Denn mit dem transferierten Geld auf dem Girokonto kann unverzüglich die Reise zu mehr Ertrag und mehr Lebensqualität beginnen. 

Der erste Schritt: Die Suche nach gleich sicheren Alternativen für die Liquiditätsreserve 

Insbesondere seit der Bankenkrise und der Pleite der amerikanischen Lehman Bank achten auch die Privathaushalte vermehrt auf die Sicherheit der Geldanlage. Für die eigene Liquiditätsreserve bedeutet der Abschied vom de facto unverzinsten Sparbuch aber nicht die Aufgabe der Sicherheit. Stattdessen sollten Geldanlagen gewählt werden, die als genauso sicher gelten wie das Sparbuch.

Dazu gehören Tages- und Festgelder, die auf Ihren Namen lauten und damit als Bankkonto der mehrfachen Einlagensicherung unterliegen. Obwohl sich die Zinsen immer wieder leicht ändern und sich ein Zinsvergleich im Internet sehr bewährt, gilt ein Grundsatz: Hier können Sie die Zinsen gegenüber dem Sparbuch leicht verfünf- oder versechsfachen! Handeln Sie deshalb nach dem Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und lösen die emotionale Bindung vom bisherigen Sparbuch.

Emotionale Bindung ist übrigens ein gutes Stichwort: Die meisten Banken sind inzwischen dazu übergegangen mit mehr oder weniger robustem Druck das Papier-Sparbuch einzuziehen und auf eine SparCard umzustellen. Dies bedeutet für Sie, dass es der Bank nicht einmal ein "Grüß Gott" oder "Guten Morgen" in der Filiale wert ist, wenn Sie Geld einzahlen oder abheben. Handeln Sie also wenn die Bank als Ihr Geschäftspartner gar keinen Wert auf Ihr Geld und Sie als Kunde legt. 

Der zweite Schritt: Das Herantasten an eine Mehr-Rendite 

Neben dem erheblichen "Mehr-Zins" beim Tages- oder Festgeld sollten die Geldanleger auch die Hemmschwellen gegenüber unternehmerischen Beteiligungen abbauen. Aktien defensiver Branchen und von Weltmarktführern verbinden einen langfristigen Aufwärtstrend bei dem inneren Wert und der Substanz. Jährliche Dividenden sind dabei das Äquivalent für die bei Festverzinslichen oder dem Tagesgeld erfolgenden Zinszahlungen. Allerdings sollten Sie hier nur mit einer einzigen Aktien eines großen Unternehmens und einem vergleichsweise geringen Betrag beginnen. 

Jeder Bankkunde, der diese Doppelstrategie verfolgt, zeigt ein wesentliches Mehr an Selbstbewusstsein und bekommt obendrein noch das Vielfache an Zinsen. Der zweite Schritt führt zu mehr Verständnis für die Wirtschaft und vielleicht auch zu einer langfristigen Vermögensaufbaustrategie.