So werden Sie im Falle einer Bankenpleite entschädigt

Was passiert mit den Tages- oder Festgeldanlagen, wenn die Bank pleitegeht, ganz besonders, wenn es sich um eine ausländische Bank handelt? In welcher Höhe haftet die Einlagensicherung? Verfügt die Einlagensicherung auch über genügend Geld, um alle Kunden auszuzahlen? Erfahren Sie hier, wie sicher Ihr Spargeld ist.

Ausländische Direktbanken wie die Bank of Scotland, die niederländische Moneyou oder die luxemburgische Advanzia Bank werben immer wieder mit hohen Zinsen auf Tages- und Festgeldanlagen. Doch was passiert, wenn eine dieser Banken pleitegeht?

Wie schnell bekommen Sie als Anleger Ihr Geld zurück und bekommen Sie überhaupt den vollen Anlagebetrag samt Zinsen? Anleger haben die Pleite der isländischen Kaupthing Bank noch in lebhafter Erinnerung. 34.000 deutsche Kunden mussten neun Monate lang auf die Rückzahlung ihrer Sparanlagen warten – und dass sie diese tatsächlich erhalten würden, war lange nicht sicher.

So sind Sparanlagen in Europa gesichert

Solange sich die Bank in der EU befindet, müssen Sie sich nicht sorgen, wenn Sie nicht mehr als 100.000 Euro angelegt haben. Dank einer EU-Richtlinie beträgt der Schutz 100.000 Euro pro Anleger (für Ehepaare mit Gemeinschaftskonto 200.000 Euro). Dieser Schutz gilt nicht nur für Tages- und Festgeldkonten, sondern auch für Guthaben auf Girokonten, Sparbriefen und Fremdwährungskonten, sofern diese auf Euro lauten.

Im Falle einer Bankenpleite wird das Geld innerhalb von sieben Tagen, spätestens jedoch nach 20 Tagen an die Anleger zurückgezahlt – so die EU-Richtlinie. Manche ausländischen Banken haben auch einen höheren Einlagenschutz, wie beispielsweise die Bank of Scotland, die der britischen Einlagensicherung angeschlossen ist. Da die Bank zudem Mitglied im freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) ist, erhalten Anleger im Falle einer Pleite insgesamt 250.000 Euro.

Bitte beachten Sie: Wenn Ihre Anlage 100.000 Euro bzw. 250.000 Euro beträgt, bekommen Sie lediglich den Anlagebetrag zurück, nicht jedoch die angehäuften Zinsen.

Tipp: Legen Sie bei einer ausländischen Bank keine Beträge auf Tages- oder Festgeldkonten an, die höher sind als der garantierte Einlagenschutz. Wie hoch der tatsächliche Einlagenschutz ist, erfahren Sie in den AGBs der jeweiligen Bank. Innerhalb der EU sind 100.000 Euro auf jeden Fall garantiert.

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