Können Deutsche in den USA ein Konto eröffnen?

Ist es möglich, als Deutscher, der nicht dauerhaft in den USA lebt, dort ein Girokonto zu eröffnen? Diese Frage taucht immer wieder in diversen Internet-Foren auf. Lesen Sie hier, welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen, um bei einer amerikanischen Bank ein Konto zu erhalten.

Um in den USA ein Konto zu eröffnen, müssen Sie nicht unbedingt US-Bürger sein. Voraussetzung für die Kontoeröffnung ist in der Regel jedoch die Vorlage der amerikanischen Sozialversicherungsnummer (Social Security Number), die in den USA zur Identifikation der Bürger dient. Diese bekommen Sie nur, wenn Sie legal in den USA leben und arbeiten. Als Tourist mit einem mehrmonatigen Visum oder als Austauschstudent erfüllen Sie diese Voraussetzung nicht. Es gibt jedoch Banken, die Ausnahmen machen. Eine davon ist die Fifth Third Bank (5/3 Bank). Der seltsame Name der Bank geht auf den Zusammenschluss der Fifth National Bank und der Third National Bank im Jahr 1908 zurück. 

Was sind die Voraussetzungen, um ein Konto bei der Fifth Third Bank zu eröffnen?

Um als „non resident alien“ (Ausländer, der nicht in den USA lebt) ein Girokonto (checking account) zu eröffnen, müssen Sie persönlich in einer Filiale der Bank erscheinen und folgende Unterlagen mitbringen: Reisepass sowie eine mit Datum versehene und von Hand unterschriebene Erklärung, warum Sie in den USA sind und wozu Sie ein Girokonto brauchen bzw. haben möchten. Weiterhin müssen Sie Ihre permanente deutsche Adresse angeben sowie Ihre Adresse in den USA. Hierbei sollte es sich allerdings nicht um eine Hoteladresse handeln – wenn Sie bei Freunden oder Verwandten wohnen, geben Sie diese Adresse an.

Die Kontounterlagen (Karte, PIN, Zugang zum Online-Banking) werden ausschließlich an die amerikanische Adresse geschickt. Die Bank weist ausdrücklich darauf hin, dass die Erklärung handgeschrieben (also nicht auf Computer getippt!) und in gutem Englisch sein muss. In der Erklärung müssen Sie nicht nur angeben, warum Sie das Bankkonto brauchen, sondern auch, warum Sie eine amerikanische Adresse benutzen bzw. warum Sie sich öfter in den USA aufhalten. Wenn Sie beispielsweise erwähnen, dass Sie mehrmals jährlich aus beruflichen oder familiären Gründen in die USA reisen oder dort ein Ferienhaus besitzen, dürfte es kein Problem sein, ein Konto zu erhalten. Flunkern Sie dabei aber nicht, denn die Bank behält es sich vor, Ihre Angaben nachzuprüfen. 

Was kostet ein Girokonto bei der Fifth Third Bank?

Die Bank bietet verschiedene Giro- und Sparkonten an. Im Prinzip können Sie als „non resident alien“ alle angebotenen Konten eröffnen. Da Sie das Konto aber wahrscheinlich nur als Zweitkonto nutzen möchten, auf das keine regelmäßigen monatlichen Gehaltszahlungen eingehen und Sie auch das „everyday banking“ nicht benötigen, da Sie nicht 365 Tage im Jahr in den USA leben, empfiehlt sich das normale Girokonto (regular checking account) ohne viele Extras. Dieses kostet monatlich 15 Dollar (umsonst gibt es Konten nur bei regelmäßigen Gehaltseingängen).

Zum Konto können Sie die World Debit MasterCard beantragen. Diese kostet 3,95 Dollar im Monat und funktioniert wie die deutsche EC-Karte. Zahlungen mit der Karte werden zeitgleich vom Konto abgebucht. Eine klassische Kreditkarte erhalten Sie als „non alien resident“ nicht. Dazu müssen Sie im Land leben und arbeiten und sich eine „credit history“ (Kreditwürdigkeit) aufbauen. 

Wo befinden sich Filialen der Fifth Third Bank?

Die Bank, die ihren Hauptsitz in Cincinnati hat, verfügt über Filialen in 12 Staaten: Ohio (Toledo, Cleveland, Columbus, Dayton, Cincinnati), Florida (Orlando, Tampa, Naples), Georgia (Atlanta), Illinois (Chicago), Indiana (Indianapolis, Evansville), Kentucky (Lexington, Louisville, Florence), Michigan (Grand Rapids, Detroit, Traverse City), Missouri (St. Louis), North Carolina (Charlotte), Pennsylvania (Pittsburgh), Tennessee (Nashville), West Virginia (Huntington). 

Weitere Informationen zu Giro- und Sparkonten finden Sie auf der Website der Bank: www.53.com.

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