Aktienanlage – Einzelaktien, Fonds oder Index-Zertifikate?

Sie wollen am langfristigen Aktienwachstum teilnehmen, wissen aber nicht, welche Aktien Sie kaufen sollen oder haben noch nicht genug Geld, um mehrere Aktienpositionen selbst zu kaufen, um eine breite Streuung zu erzielen? Dann sollten Sie über Alternativen nachdenken und sich z. B. Fonds oder besser noch sogenannte Index-Zertifikate anschaffen.

Vor- und Nachteile von Einzelaktien

Wenn Sie am langfristigen Aktienwachstum teilhaben möchten und dabei eine größtmögliche Unabhängigkeit wünschen, sollten Sie nach Möglichkeit Einzelaktien kaufen. Das hat den Vorteil, dass Sie selbst nach den in den bisherigen Artikeln vorgestellten Kriterien (u. a. verständliches und
nachvollziehbares Geschäftsmodell; langfristig steigende Kurse und Gewinne (10 und mehr Jahre), Unternehmen aus sich stabil entwickelnden Branchen), Aktien auswählen, und damit höchstwahrscheinlich langfristig profitieren.

Der Nachteil ist, dass Sie relativ große Beträge investieren müssen. Denn meist lohnt es sich nicht, eine Position einer Aktie mit einem Volumen von weniger als 5.000-6.000 Euro zu kaufen. Die Spesen sind zu hoch und auch die Anzahl der Papiere ist meist recht klein. Und Sie müssen, um einen guten Brachen- und Ländermix abdecken zu können, etwa 8-10 verschiedene Aktien erwerben.

Können Sie im empfohlenen Umfang investieren und haben auch für mögliche Nachkäufe in Schwächephasen ausreichend Geld, sollten Sie die Einzelaktie immer bevorzugen.

Vor- und Nachteile von Fonds

Verfügen Sie nicht über ausreichendes Kapital und/oder trauen Sie sich eine selbstständige Aktienauswahl (noch) nicht zu, können Sie auch Fonds kaufen. Fonds investieren in Aktien unterschiedlichster Unternehmen und Branchen; es gibt mehrere hundert Möglichkeiten. Sie können/sollten sich einen Fonds auswählen, der überwiegend in Qualitätsaktien verschiedener Länder und Branchen investiert und dabei möglichst einen Index, z. B. den DAX, Stoxx oder Dow-Jones abbildet.

Der Vorteil von Fonds ist, dass Sie regelmäßig schon für geringe Beträge Anteile kaufen können und sich nicht selbst um Kauf- oder Verkaufsentscheidungen kümmern müssen, und dass das Fondsmanagement die Märkte beobachtet und meist aktiv eingreift, wenn sich einzelne Papiere schlecht entwickeln oder sich neue, Erfolg versprechende Aktien anbieten. Auf Grund der meist breiten Streuung ist das Verlustrisiko kleiner als beim Erwerb von Einzelaktien.

Der Nachteil von Fonds ist, dass es kaum einer dieser aktiv gemangten Fonds schafft, sich langfristig besser zu entwickeln als ihm zu Grunde liegende Vergleichsindizes. Außerdem fallen für Management und Verwaltung regelmäßig Gebühren an, oft mehrere Prozent, die Ihre Rendite schmälern. Und häufig werden Dividenden reinvestiert, d. h. es gibt keine Auszahlungen für Sie.

Vor- und Nachteile von Index-Zertifikaten

Statt aktiv gemanagten Fonds können Sie auch sogenannte Index-Zertifikate erwerben. Mit Index-Zertifikaten setzen Sie auf einen bestimmten Aktienindex, z. B. den DAX oder Stoxx, nicht auf Einzelaktien. Das Zertifikat entwickelt sich in den meisten Fällen exakt oder doch ähnlich wie der Basisindex. Damit ist gleichzeitig das Verlustrisiko begrenzt. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Transparenz, denn Sie wissen ja, welche Aktien in dem von Ihnen ausgewählten Index bzw. Zertifikat enthalten sind.

Zudem sind die Gebühren geringer als bei herkömmlichen Fonds. Wie bei den Fonds gilt, dass Sie schon für wenig Geld Anteile erwerben können.

Ein Nachteil ist, dass eine bessere Entwicklung als der Vergleichsindex nicht möglich ist, da dieser i. d. R. genau nachgebildet wird. Und Sie müssen sich mit dem Gedanken anfreunden, dass auch in Aktien investiert wird, die die zuvor genannten Qualitätskriterien nicht oder nur bedingt erfüllen. Auch bei Index-Zertifikaten werden Dividenden oft reinvestiert.