Aktienanlage – Berücksichtigen Sie die Dividendensteigerungen

Bei der Aktienanlage spielen Dividendenzahlungen für viele Aktionäre eine immer wichtigere Rolle. Mit Dividenden lassen sich auf Sicht von fünf oder mehr Jahren durchaus nennenswerte Erträge erzielen. Doch bei der Auswahl von Unternehmen, die Dividenden zahlen, sollten mindestens drei Punkte beachtet werden.

Zahlungsintervalle

Zunächst sollte geprüft werden, in welchen Abständen ein Unternehmen Dividenden zahlt: Jährlich, halbjährlich oder sogar pro Quartal? Wer an einer regelmäßigen Zahlung interessiert ist oder wer mehrmals pro Jahr Aktien kaufen und dann Dividenden "einstreichen" möchte, sollte darauf achten, dass er auch Unternehmen mit Quartals- oder Halbjahreszahlungen auswählt. Quartalszahler finden sich vor allem in den USA, Großbritannien; Kanada oder Frankreich. Deutsche Unternehmen zahlen i. d. R. jährlich, wobei die meisten Hauptversammlungs- und Zahlungstermine in der Zeit von März bis Juli liegen.

Zahlungskonstanz

Aktionäre sind in der Regel an hohen Dividendenzahlungen interessiert, um entsprechende Einkünfte zu generieren. Aber nicht nur die reine Zahlungshöhe sollte beachtet werden. Mindestens ebenso wichtig ist die Beantwortung der Frage, seit wann ein Unternehmen eine Dividende zahlt und wie konstant die Ausschüttungen waren:

  • Hat es seit mindestens 10, besser 15 Jahren, Zahlungen gegeben?
  • Hat es Zeiträume gegeben, in denen das Unternehmen nicht gezahlt hat?
  • Sind die Ursachen hierfür bekannt und handelt es sich um einen einmaligen Ausfall?

Eine lange Zahlungskonstanz ist zwar keine Garantie dafür, dass das Unternehmen auch künftig Dividenden zahlen wird, aber die Wahrscheinlichkeit ist zumindest sehr hoch. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man auch mal damit rechnen muss, dass ein Unternehmen vorübergehend keine oder eine gekürzte Dividende zahlt. Es gilt also der Grundsatz: Immer nur in Firmen investieren, deren Aktien man (zur Not) auch kaufen würde, wenn sie keine Dividenden zahlen.

Zahlungssteigerungen

Neben der Zahlungskonstanz sollte unbedingt ein weiterer Gesichtspunkt beachtet werden: Steigern die Unternehmen über die Jahre die Auszahlungen bzw. in welchem Umfang steigern sie sie? Dann können Anleger doppelt profitieren, wenn sie vorhaben, die Aktien mehrere Jahre zu halten. Weltkonzerne wie z. B. Coca-Cola, McDonalds, BASF, Colgate-Palmolive oder Johnson & Johnson verdoppeln ihre Dividendenzahlungen sogar alle 5-10 Jahre.

Welche positiven Konsequenzen sich für Anleger daraus ergeben, zeigt das Beispiel der kanadischen Bank of Nova Scotia: Aktuell zahlt die Bank eine Dividende von 2,24 kanadischen Dollar pro Jahr (aufgeteilt auf vier Quartale). Noch im Jahr 2004 wurden nur 1,10 Kanada-Dollar bezahlt. Der Kurs der Aktie lag Ende 2004 bei ca. 25 Kanada-Dollar, was einer Rendite von 4,4 Euro entsprach.

Wurde die Aktie vom Käufer bis heute gehalten, entspricht die aktuelle Rendite (bezogen auf den Kaufpreis Ende 2004) schon fast 9%! Die Rendite hat sich also mehr als verdoppelt. Da zu erwarten ist, dass es bei diesem Unternehmen auch Steigerungen geben wird, können Langfristanleger damit rechnen, dass sich die Rendite – bezogen auf 2004 – weiter deutlich steigen wird.

Daher sollten bei der Aktienauswahl immer auch die Aspekte Zahlungskonstanz und –steigerung in die Entscheidung einfließen. Kleiner Wermutstropfen: die Bank hat die Dividende während der letzten Bankenkrise vorübergehend gekürzt, aber nicht gestrichen!