Wirtschaftsindikatoren und Konjunkturindikatoren

Im ersten Teil der Serie "Die wichtigsten Wirtschaftsindikatoren und Konjunkturindikatoren" wurden Ihnen schon drei wichtige US-Indikatoren vorgestellt. Im zweiten Teil wird die Liste komplettiert und gleichzeitig ein Blick auf zwei bedeutende deutsche Indikatoren geworfen.

"Wenn die USA niesen, bekommt Europa einen Schnupfen" – diese Börsenweisheit hat sich schon sehr oft bewahrheitet. Daher geht regelmäßig der Blick über den Atlantik, um frühzeitig festzustellen, in welcher Verfassung die US-Konjunktur ist. Die wichtigsten Wirtschaftsindikatoren und Konjunkturindikatoren geben darüber Aufschluss und können von Privatanlegern genutzt werden, um frühzeitig das Depot umzustellen, wenn sich die konjunkturelle Lage eintrübt oder bessert.

Wirtschaftsindikatoren und Konjunkturindikatoren
Besonders der Wirtschaftsindikator "Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung USA" zeigt an, wie es um die US-Wirtschaft gestellt ist. Hohe Produktion und Auslastung sind verlässliche Indikatoren für die Gewinnaussichten der Unternehmen. Liegt der Indikator bei Veröffentlichung unter den Markterwartungen, kommt es fast immer zu Kursabschlägen an den internationalen Börsenplätzen. Die Daten werden immer gegen Monatsmitte von der Notenbank bekannt gegeben.

Das gleiche gilt auch für den Konjunkturindikator "Phily-Fed-Indikator". Dieser spiegelt die Entwicklung des produzierenden Gewerbes in den Bundesstaaten Delaware, Pennsylvania und New Jersey wider und gilt als guter konjunktureller Frühindikator. Ein Wert über 0 deutet auf wirtschaftliche Expansion hin und damit auch auf steigende Unternehmensgewinne. Die Daten werden jeweils am dritten Donnerstag eines jeden Monats von der Notenbank von Philadelphia veröffentlicht.

Deutsche Frühindikatoren
In Deutschland gehören zu den wichtigsten Frühindikatoren der Ifo-Geschäftsklima-Index und die ZEW-Konjunkturerwartungen. Beide Indikatoren werden einmal monatlich veröffentlicht und geben Aufschluss über die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Zur Berechnung des Ifo-Indices werden 7.000 deutsche Firmen über die aktuelle Stimmung, sowie über die Erwartungen für die nächsten sechs Monate befragt. Kommt es dabei zu einer Überraschung in die eine oder andere Richtung, reagieren die deutschen Börsen – international spielt der Indikator dagegen nur eine untergeordnete Rolle.

Die ZEW Konjunkturerwartungen sind das Ergebnis der Befragung von bis zu 350 Finanzexperten aus der Banken- und Versicherungsbranche zur Konjunkturerwartung für die kommenden sechs Monate in Europa. International ist der Indikator zwar unbeachtet, für die deutsche Wirtschaft spielt er aber eine wichtige Rolle.