So erkennen Sie Qualitätsaktien

Die Frage, ob man Aktien als Qualitätsaktien erkennen kann, lässt sich nicht immer ganz einfach beantworten. Trotzdem kann man einige Regeln einhalten, um gute von eher weniger empfehlenswerten Aktien zu unterscheiden. Lesen Sie hier mehr dazu.

Wichtig ist zunächst ein Blick auf die wichtigste Kennzahl, die auch für Profis ein wichtiger Indikator für die Aktienanalyse darstellt. Hierbei handelt es sich um das sogenannte Kurs-Gewinn-Verhältnis, auch kurz als KGV bezeichnet. Diese Kennzahl dient dazu, den Gewinn eines Unternehmens pro Aktie in das Verhältnis zum Aktienkurs zu setzen. Einfach gesagt heißt das, je günstiger das KGV der jeweiligen Aktie ausfällt, umso teurer ist sie letztlich auch im Ankauf, damit natürlich auch umso interessanter.

Diese Zahl allein ist natürlich noch relative wenig aussagekräftig für die Aktie eines Unternehmens. Erst dann, wenn man das KGV verschiedener Unternehmen beziehungsweise Aktien miteinander vergleicht, lässt sich ein hilfreicher Eindruck erzielen. Dafür ist es zweckmäßig, jeweils Aktien gleicher Branchen im Hinblick auf das KGV miteinander zu vergleichen, um so einen objektiven Eindruck von der Qualität der Aktie zu gewinnen. Pauschal lässt sich sagen, dass ein KGV deutlich über zehn angesiedelt ein deutliches Kaufsignal liefert.

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis

Dazu gibt es eine weitere Kennziffer, die Qualitätsaktien erkennen lässt. Das ist das sogenannte Kurs-Buchwert-Verhältnis, auch als KBV abgekürzt gebräuchlich. Grundsätzlich besagt diese Kennzahl, wenn sie niedrig ist und im Bereich eins ausfällt, dass das Unternehmen an der Börse nicht viel mehr wert ist, als Vermögensgegenstände wie Maschinenparks in seinem Besitz sind. Auch hier sehen Analysten in einem relativ niedrig ausfallenden KBV ein deutliches Kaufsignal.

Qualitätsaktien erkennen: der Cashflow

Letztlich aber nicht zuletzt spielt der sogenannte Cashflow eine Rolle, wenn es darum geht Qualitätsaktien zu erkennen. Dieser Cashflow gibt in grober Struktur wieder, wie viel Geld einem Unternehmen nach Abzug seiner Zahlungen zur Verfügung bleibt. Geht der Cashflow eher in den negativen Bereich, ergibt sich daraus auch automatisch ein negatives Kurs-Cashflow-Verhältnis – und das signalisiert Profis dann deutlich, dass ein Aktienkauf derzeit nicht empfehlenswert ist beziehungsweise beim positiven Verhältnis ein Kauf natürlich empfehlenswert ist.

Was tun, wenn die Kennzahlen gegenläufig sind?

Wenn zwei Kennzahlen positiv ausfallen, eine aber gegen den Kauf spricht: Sollte das dann dem Mehrheitsprinzip entsprechend ein Kaufsignal sein? Für Analysten ist das nicht der Fall. Steht die Aktie mit diesen Kennzahlen an der Börse, dann sollte immer noch die Gesamtlage des Unternehmens berücksichtigt werden, um Qualitätsaktien erkennen zu können. Hintergrund: Der negative Cashflow allein beispielsweise kann darauf hinweisen, dass das Unternehmen aktuell stark investiert – und damit letztlich das eigene Image aufwertet, was man als potentieller Aktionär wiederum nur bei einer Gesamtbetrachtung des Unternehmens erkennt.