Die Abhängigkeit von der Schwankungsstärke muss für Anleger jedoch kein Nachteil sein. Im Gegenteil: Steigende Schwankungen führen auch zu steigenden Optionsschein-Kursen. Daher sind in Zeiten extrem starker Schwankungen – wie zuletzt Anfang 2003 – Hebel-Zertifikate tatsächlich überlegen. An ruhigen Börsentagen, wie wir sie aktuell erleben, bieten dagegen Optionsscheine bessere Chancen.
Speziell in der sehr unruhigen Phase von Januar bis März 2003 waren Hebel-Zertifikate auf Aktien und Aktien-Indizes vorteilhaft. Ab September 2003 verlor die Börse jedoch an Dynamik. Das schlägt sich im DAX-Volatilitätsindex (V-DAX) nieder. Je geringer der V-DAX, desto geringer ist die erwartete Schwankungsstärke des DAX. Von Oktober 2002 bis heute ist der V-DAX von 58 auf aktuell 20 Punkte abgestürzt. Davon profitieren Anleger, die jetzt in Optionsscheine einsteigen möchten, gleich doppelt: Sie müssen heute eine deutlich geringere Risikoprämie zahlen, und steigt der V-DAX auf 30 Punkte, gewinnen Optionsscheine zusätzlich an Wert.
Optionsscheine sind daher zurzeit das Anlage-Instrument der Stunde. Sie eignen sich als spekulative Beimischung für ein gut strukturiertes Wertpapier-Depot. Der Depot-Anteil aller Derivate mit Hebel-Wirkung (Optionsscheine und Hebel-Zertifikate) sollte auf maximal 10% bis 20% begrenzt werden.
Rolf Morrien ist Chefredakteur des "Depot-Optimerer".