Gewinner und Verlierer 2008

An den Börsen geht ein turbulentes Jahr zu Ende, welches wohl in die Geschichtsbücher eingehen wird. Die Wenigsten haben einen derartigen Absturz an den internationalen Märkten vorausgesagt. Nichts scheint sicher, auf die Kursprognosen der Banken war (wie häufig) wenig Verlass. Und an ein ausgewogenes Haushaltsbudget 2011 - wie von Hrn. Steinbrück prognostiziert - glaubt trotz Weihnachtsstimmung nicht mal mehr der Weihnachtsmann.

"Langfristig gewinnt die Aktie immer" predigen uns seit langem Finanzmarktprofis. Doch ein Blick auf den Dax sagt etwas anderes. Auf Sicht von 10 Jahren hat sich ein Engagement in Aktien nicht gelohnt. Wer in den letzten Dezembertagen 1998 in den Dax eingestiegen ist und heute entnervt das Weite sucht, steht mit fünf Prozent in den Miesen. Dividenden bereits mit einberechnet.

Eins zu null also für die vielen deutschen Kleinanleger, die seit dem tiefen Fall der T-Aktie das Weite suchen. Doch mit Blick auf 30 und mehr Jahre schneidet die Börse mit Jahresrenditen von mehr als sechs Prozent immer noch ganz respektabel ab. Trotz des letzten und verlorenen Jahrzehnts.

Wirklich langfristig betrachtet lohnt ein Totalrückzug von der Börse also nicht. Und mit Blick auf die Zukunft?

Das kommende Jahr verheißt zweifellos kaum den Beginn einer neuen Hausse. Im Gegenteil: Düstere Perspektiven für die gesamte Weltkonjunktur machen erst einmal weitere Kursturbulenzen wahrscheinlich.

Doch wer darüber hinaus in die Zukunft blickt, sollte sich nicht darauf verlassen, dass uns schon wieder ein verlorenes Aktien-Jahrzehnt blüht. Immerhin haben sich die Kurse seit Januar ja schon fast halbiert.

Altmeister Buffet oder Kosztolany "predigen" seit Jahrzehnten, dass ein Investment mindestens 10 Jahre gehalten werden soll.

Ich persönlich gebe niemals Aktienempfehlungen aus. Gerade diese Zeiten bestätigen, dass sogar die Unternehmen, welche gestern noch als "blue chip" gehandelt werden,  heute lediglich "penny stocks" sind. 

WARREN BUFFETTs Berkshire Hethawaygilt schon seit Jahrzehnten als die Investoren-Legende schlechthin. Zweifler rechnen zwar vor, dass er bei seiner Milliarden-Investition bei Goldman Sachs mitten in der Finanzkrise immer noch zu viel bezahlte, weil die Aktie weiter fiel. Aber: Insgesamt legten die Finanzaktien im Portfolio von Buffetts Holding Berkshire Hathaway im krisenhaften dritten Quartal um 36 Prozent zu.

Alternativ zu Aktien würde ich zwei Anlagestrategien in den Vordergrund rücken:

  1. Edelmetalle/Gold: Einerseits wurde trotz hoher Nachfrage vor allem aus dem arabischen Raum der Goldpreis künstlich "unten" gehalten. Andererseits werden auch Kriege angezettelt, um einen "Nebenkriegsschauplatz" in den Mittelpunkt zu rücken (Gaza, Iran etc.).
  2. Private Equity-Investments: Hier geht es darum, in börsenunabhängige Investments zu investieren. Jedoch stehen hier das Management und die Investmentausrichtung im Vordergrund. Vorzugsweise bieten sogenannte "Special Opportunities Funds" gute Ansätze.