Basiswissen Zertifikate: Index- und Basketzertifikate (Teil 1)

Zertifikate gibt es in den unterschiedlichsten Ausgestaltungen. Man kann auf steigende, fallende oder stagnierende Kurse setzen, mit oder ohne Kapitalgarantie oder durch entsprechend eingebaute "Hebel" bzw. "Risikopuffer" sehr aggressiv bzw. defensiv an den Märkten agieren. Mit dieser kleinen Artikel-Serie sollen die wesentlichen Zertifikate vorgestellt und deren Unterschiede erläutert werden.

Index-Zertifikate
Unter den Zertifikaten werden insbesondere die Index-Zertifikate oft als alternative Anlage zu Fonds gesehen, da ihre Wertentwicklung, ebenso wie bei Fonds, vorrangig von der Wertentwicklung eines bestimmten Aktienportfolios abhängt. Sie lassen daher vergleichbare Anlagestrategien zu. Neben dieser einen Gemeinsamkeit gibt es jedoch vielfältige, rechtliche, kostenmäßige, produkt- und markttechnische Unterschiede.

Index-Zertifikate haben als Basiswert einen Index (z. B. Wertpapier- oder Rohstoff- Index). Sie werden in der Regel 1:100 zum Index gehandelt. Stünde der DAX etwa bei 4.000 Punkten, wäre ein DAX-Index-Zertifikat 40 Euro wert. Ursprünglich auf die Leitindizes wichtiger Börsen beschränkt, sind mittlerweile auch Zertifikate auf Rohstoff- oder Hedge-Fonds-Indizes im Handel.

Beispielsweise besteht das Risiko eines Totalverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bei Fonds nicht, da Fondsanleger bevorrechtete Ansprüche auf ihr eingesetztes Kapital geltend machen können. Fonds sind auch strengen Regeln bei der Anlageauswahl unterworfen, dies ist bei Zertifikaten nicht der Fall. Dagegen weisen Zertifikate teilweise Kostenvorteile beim Ausgabeaufschlag und der Managementgebühr auf, die die Gesamtrendite positiv beeinflussen.

Bei Zertifikaten ist zu beachten, ob sich diese auf einen Performance-Index oder auf einen Kurs-Index beziehen. Bei einem Performance-Index werden die Dividendenzahlungen mit einbezogen, bei einem Kurs-Index nicht. Dagegen fließen prinzipbedingt die Dividendenausschüttungen in die Wertentwicklung eines Fonds immer mit ein.

Basket-Zertifikate
Hierdurch minimiert der Anleger in Gegensatz zu einem Investment in einer einzelnen Aktie, das falsche Unternehmen mit schlechter Kursentwicklung zu wählen. Die Chancen auf Kursgewinne sind hierdurch allerdings auch reduziert. Ein Basket-Zertifikat unterscheidet sich von Fonds dadurch, dass der Anleger während der gesamten Laufzeit die sich in der Regel nicht ändernde Zusammensetzung des Zertifikates kennt. Bei Fonds werden hingegen aufgrund der Marktlage häufig Wertpapiere gekauft und verkauft, deshalb sind die Gebühren bei Fonds auch höher als bei Zertifikaten, da für den Emittenten weniger Verwaltungsgebühren entstehen.

Die Chance auf Kurssteigerungen und das Risiko von Kursverlusten ist höher als bei Investitionen in ein Index-Zertifikat und geringer als in einer einzelnen Aktie.

Basket-Zertifikate bilden einen Korb von Aktien oder auch anderen Anlage-Produkten ab. Die Zusammensetzung dieses Baskets versucht in der Regel ein Marktsegment oder Bereich (z. B. Technologie-Aktien oder China-Aktien) abzubilden.