Aktien-Analyse leicht gemacht: Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)

Im ersten Teil der Serie „Aktien-Analyse leicht gemacht“ wurde das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) als grober Hinweis für die Aktienbewertung erläutert. Mit dem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) lässt sich die Aussagekraft des KGV weiter verbessern. In einigen Fällen ist das KUV sogar ein besserer Indikator.

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis geht in der Aktienanalyse über das KGV hinaus
Das Kurs-Umsatz-Verhältnis setzt den aktuellen Aktienkurs in das Verhältnis zum Umsatz je Aktie. Das ist speziell bei jungen Wachstumsunternehmen wichtig, da diese häufig noch keine Gewinne erwirtschaften. Erwirtschaftet ein Unternehmen Verluste, ist eine Berechnung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses nicht möglich, die Berechnung des KUV jedoch trotzdem. Als Faustformel für die Aktienanalyse gilt: Je niedriger das KUV, desto preiswerter ist eine Aktie.

Beispiel: Die Müller AG und die Meier AG entwickeln neue Suchmaschinen für das Internet und stehen im direkten Wettbewerb. Beide Unternehmen sind neu im Markt und schreiben noch Verluste, so dass das KGV nicht als Vergleichskriterium anwendbar ist. Besitzt die Müller AG ein KUV von 4 und die Meier AG eines von 6, ist das erste Unternehmen zumindest beim Kriterium KUV günstiger bewertet. Einsatzmöglichkeiten des Kurs-Umsatz-Verhältnisses in der Praxis
Nicht nur bei Unternehmen, die Verluste schreiben, ist das KUV ein hilfreicher Hinweis, ob eine Aktie über-, fair oder unterbewertet ist. Zusätzlich kann das KUV als Indikator herangezogen werden, falls zwei Unternehmen der selben Branche auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses gleich bewertet sind. Dann gilt das Unternehmen als günstiger bewertet, welches ein geringeres KUV aufweist.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit bietet das KUV bei sehr schwankungsstarken Sektoren wie beispielsweise der Chip-Branche. In einem Jahr werden Milliardenbeträge verdient, im nächsten schreibt das betrachtete Unternehmen Verluste. Damit ein Vergleich mit der Konkurrenz möglich ist, kann das KUV ein Hilfsmittel sein.

Grundsätzlich gilt bei etablierten Unternehmen, die sich nicht mehr in der Wachstumsphase befinden, ein KUV von unter 1 als günstig. Allerdings muss stets berücksichtigt werden: Das KUV sagt nichts über die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens aus.