5 Anzeichen, dass die Weltwirtschaft auf dem absteigenden Ast ist

In Deutschland herrscht eine tolle Stimmung: Es herrscht beinahe Vollbeschäftigung und die Wirtschaft brummt. Wer hinter diese Maske schaut, wird Risse entdecken. Der Weltwirtschaft geht es gar nicht so gut, wie es auf den ersten Blick scheint.

1. Rezession in China

Das Reich der Mitte schwächelt, was sich am Aktienmarkt bemerkbar macht: Der CSI 300 brach Mitte 2015 um rund 30 % ein, was die restlichen Märkte mit sich riss.

Viele Experten rechnen mit einer Rezession des Landes. Das würde die ganze Welt treffen, denn China hat sich als lukrativer Absatzmarkt etabliert. Die chinesische Mittelschicht hat sich als interessantes Klientel für Unternehmer herausgestellt, da sie zahlenmäßig die größte der Welt ist.

Aktuell entwickelt sich das Wachstum deutlich langsamer, als vor einigen Jahren. Das ist ein deutliches Anzeichen für einen möglichen Kollaps.

2. US-Zinserhöhung

Die niedrigen Rohstoffpreise könnten Entwicklungsländer vor enorme Probleme stellen. Eine Zinserhöhung ist nur eine Frage der Zeit, wie es US-Notenbanker vermuten.

Das würde Länder wie Brasilien in Bedrängnis bringen, da sie ihre hohen Schulden in US-Dollar kaum noch bedienen könnten. Eine Zinserhöhung wird sich auch auf die USA negativ auswirken. Niedrige Zinsen gelten als Wachstumsmotor für die heimische Wirtschaft, da Kredite günstig erhältlich sind.

Eine schwache US-amerikanische Wirtschaft zieht die internationalen Aktienmärkte nach Süden.

3. Ifo: Stimmung der Weltwirtschaft

Das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) gilt als wichtiger Indikator. Für das vierte Quartal 2015 gab es den Wert von 89,6 Zählern an. Der langjährige Durchschnittswert von 96,1 Punkten wurde deutlich unterschritten.

Das ist ein negatives Zeichen für die Weltwirtschaft, welches für eine kommende Rezession spricht. Vor allem in Afrika, Asien, Lateinamerika und im Nahen Osten sieht es düster aus. In Europa und Nordamerika notiert der Indikator noch leicht über dem Durchschnittswert.

Auch der Internationale Währungsfond (IWF) stuft die Weltwirtschaft deutlich herab. Im Vergleich zu 2010 hat sie 5 Jahre später über 40 % ihres Wachstums eingebüßt.

4. Soziale Ungleichheit

Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst immer weiter. Rund 15 % der US-Amerikaner gelten als arm, haben also weniger als knapp 12.000 Dollar jährlich zur Verfügung.

Generell behindert diese Entwicklung das BIP eines jeden Landes. Die Konjunktur leidet darunter, da sich immer mehr Menschen immer weniger leisten können. Gerade in Industrieländern ist das ein großes Problem. Sogar in China macht sich das an der abflachenden Wirtschaft bemerkbar. Die zuvor antreibende Mittelschicht konsumiert weniger, was sich direkt auf die Weltwirtschaft auswirkt.

Starke Wachstumsraten lassen sich nur dann langfristig aufrechterhalten, wenn sich die Armutsschere wieder schließt.

5. Geldflut der Notenbanken

Der Hype an den Aktienmärkten wurde durch billiges Geld von EZB und Co. verursacht. Eher früher als später wird sich dieser Kurshebel schließen und dann werden sich die Anleger fragen: "Ist das aktuelle Kursniveau wirklich gerechtfertigt?"

In den letzten Jahren ist praktisch jedes Unternehmen gestiegen, unabhängig von seinen fundamentalen Daten. Als Aktionär konnte man fast nichts falsch machen. Sollte sich dieses Szenario umdrehen, droht ein Platzen der Spekulationsblase. Da sich das Sparbuch als Geldanlage nicht lohnt, strömen immer mehr Verbraucher in Aktienmärkte. Fallende Aktienkurse dürften für Panikverkäufe sorgen.

Zudem könnten billige Kredite eine neue Immobilienkrise auslösen. Es werden dieselben Fehler wie 2007 gemacht, die zu steigenden Wohnraumpreisen führten – wie man es aktuell in deutschen Großstädten sieht.

Fazit

Ein einzelner Stein muss fallen, was einen Domino-Effekt zur Folge hätte. Und die Weltwirtschaft besteht aus zahlreichen Steinen, allen voran das schwächelnde China.