Trotz EU lohnt sich auch heute noch der Reimport von Neuwagen

Den Autoherstellern ist der Reimport von Neuwagen zwar seit jeher ein Dorn im Auge, aber dagegen tun können sie nicht viel. Wenn sie zum Beispiel ihre Vertragshändler im Ausland vertraglich verpflichten, keine Neuwagen für den Export an deutsche Kunden zu verkaufen, dann wird dies eben durch die so genannten Tageszulassungen umgangen.
Bei einem Reimport mit Tageszulassung werden die Fahrzeuge kurz zugelassen und sofort wieder abgemeldet. Aufgeweckte und flexible Autokäufer kaufen auf diese Weise einen Neuwagen im EU-Ausland bis zu einem Drittel billiger ein als in Deutschland.
Wenn Sie also Ihr neues Auto preiswerter bekommen wollen als beim Vertragshändler um die Ecke, dann sehen Sie sich im europäischen Ausland um. Je nach Modell und Land können Sie bei einem Reimport auch heute noch in unserem vereinten Euroland mit seinen angeblich einheitlichen wirtschaftlichen Verhältnissen zwischen 15 und 35 % sparen.

Hier ein Beispiel, wie Sie Ihren Endpreis bei einem Reimport ausrechnen: Nehmen wir an, in Belgien wird ein Fahrzeug für 20.570 € angeboten, und in Deutschland kostet der gleiche Wagen 24.708 €. Zunächst rechnen Sie die Mehrwertsteuer heraus (20.570 geteilt durch 1,21). In Belgien zahlen Sie netto also lediglich 17.000 €, auf die dann in Deutschland wieder 16 % fällig werden, also 2.720 €. Der Endpreis bei diesem Reimport also 19.720 €, und damit eine Ersparnis von 4.988 € gegenüber dem deutschen Preis.

Ab nächstem Jahr werden dann in Deutschland 19 statt 16 % Mehrwertsteuer fällig. Mal sehen, ob die Autohersteller diese Preiserhöhung durch einen niedrigeren Listenpreis abfedern, wie sie das in Dänemark tun.