6 hilfreiche Tipps bei dem Gebrauchtwagen Kauf

Bei dem Gebrauchtwagen Kauf können auf Käufer eine ganze Reihe von Herausforderungen zukommen. Optisch überschönte Mängel, zwielichtige Händler, die sich als private Verkäufer ausgeben, und fehlende Protokolle können eine vernünftige Kaufentscheidung erschweren oder sie zumindest für Laien nahezu unmöglich machen.

Die folgenden 6 Tipps helfen dabei, Blender zu entlarven:

  1. Zwielichtige Händler
  2. Mängel erkennen
  3. Ausreden
  4. Papiere
  5. Rundgang
  6. Fachmann und Checkliste

1. Zwielichtige Händler erkennen

Generell bietet der Gebrauchtwagenkauf beim Händler mehr Sicherheit. Ein solcher ist in den ersten sechs Monaten nach dem Kauf zur Beweislastumkehr und während der ersten zwölf Monate zur Sachmängelhaftung verpflichtet. Private Verkäufer können diese im Vertrag ausdrücklich ausschließen.

Unseriöse Händler werden versuchen, eben diesen Vorteil für sich zu nutzen und sich schlicht nicht als Händler zu erkennen zu geben. Typische Erkennungsmerkmale in diesem Fall sind die folgenden Faktoren:

  • Der Verkäufer ist nicht identisch mit dem im Fahrzeugbrief eingetragenen Besitzer
  • Auf „vage“ Nachfragen nach einem zum Verkauf stehenden Fahrzeug fragt der Verkäufer, um welches Kfz es sich handelt (private Verkäufer werden kaum einen ganzen Fuhrpark haben, der zum Verkauf steht)
  • Das Auto weist rote Nummernschilder auf
  • Der Käufer wird zeitlich unter Druck gesetzt: Hierbei handelt es sich nicht selten um eine typische Verkaufstaktik, bei der zahlreiche andere Interessenten vorgetäuscht werden, um eine sofortige Kaufentscheidung zu erzwingen.

Tipps zur Entlarvung:

  • Nicht gezielt nach dem einen Modell nachfragen, sondern telefonische Anfragen absichtlich vage halten „Ich melde mich auf Ihre Anzeige“.
  • Fahrzeugbrief überprüfen und mit dem Personalausweis abgleichen
  • Bedenkzeit ausbitten, wenn Verdacht besteht – auch auf die Gefahr hin, dass das Auto am nächsten Tag tatsächlich verkauft sein sollte

2. Mängel erkennen

Lackspray, Politur, im Motorblock funkelt alles wie neu, dafür ist das Auto nicht gewaschen – genau das sind die gängigen Methoden, um Mängel optisch zu kaschieren oder das Erkennen sogar gänzlich unmöglich zu machen. Für den Laien sind Lecks und Probleme dann kaum feststellbar. Abhilfe bringt hier nur ein Fachmann mit Erfahrung beim Gebrauchtwagen Kauf.

3. Ausreden, Ausreden, Ausreden

Es gibt viele Hinweise auf ein mangelhaftes Fahrzeug, die beim Gebrauchtwagen Kauf weggeredet werden können. Dazu gehören:

  • Viele Besitzer in kurzer Zeit: Egal was vorgeschoben wird, häufige Wechsel deuten auf Unzufriedenheit mit dem Auto hin
  • Viele Reparaturen in der jüngeren Vergangenheit: Klingen erst einmal positiv, da der Wagen funktionell und auf dem neuesten Stand erscheint. Wahrscheinlicher ist aber, dass sich die Reparaturen häuften und dadurch zur finanziellen Belastung wurden. Das Auto also nur aus diesem Grund abgeschoben wird.
  • Probleme bei der Probefahrt: Der Motor springt nicht an, die Kupplung ist schwergängig und im Anschluss sind die Felgen merklich heiß – eine typische Ausrede hier ist, dass das Auto lange Zeit nicht gefahren wurde. Tatsächlich sind schwerwiegende Mängel wahrscheinlicher.

4. Hinweise in den Papieren

Fehlende oder lückenhafte Inspektionen, der TÜV steht bald an oder Prüfprotokolle sind nicht vorhanden – all das sind eindeutige Hinweise darauf, dass etwas vertuscht wird. Hier also lieber Finger weg.

5. Rundgang offenbart Mängel

Unebenheiten, Kratzer, matte Lackstellen, Rostflecken und dergleichen können darauf hindeuten, dass etwas mit dem Auto passiert ist. Wird der Grund hierfür beim Gebrauchtwagen Kauf nicht offenbart, sollte Vorsicht walten.

6. Fachmann und Checkliste mitnehmen

Gerade zwielichtige Händler kennen sich bestens damit aus, beim Gebrauchtwagen Kauf abzulenken, zu verwirren und zu kaschieren. Für Laien – vor allem wenn sie keine Erfahrung mitbringen – kann das in einem fehlgeleiteten Gebrauchtwagen Kauf enden. Nehmen Sie daher einen erfahrenen Fachmann mit zur Besichtigung, der sich am besten nicht zu erkennen gibt.

Extra-Tipp: Unter anderem der ADAC bieten spezielle Checklisten für den Gebrauchtwagen Kauf an, die Fehlkäufe verhindern können.

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