Änderungen im Jahr 2011 bei Steuern & Co.

Zahlreiche Änderungen vor allem in den gesetzlichen Bestimmungen bringen dem Bürger 2011 viele Vor- und Nachteile. Auf die Änderungen beim ALG II ("Hartz IV"), dem Wohngeld, der Krankenversicherung und der Lohnsteuer haben wir bereits in einem anderen Artikel aufmerksam gemacht. Im Folgenden sollen nun weitere wichtige Änderungen beschrieben werden.

Änderungen 2011 bei der Steuer
Neben der Neureglung der Lohnsteuerkarten gibt es eine Reihe von kleinen Änderungen bei Steuerfragen. So können in Zukunft wieder Arbeitszimmer steuerlich geltend gemacht werden, nachdem diese Möglichkeit im Jahr 2007 abgeschafft wurde. Inzwischen hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass dieses Absetzverbot nicht rechtens sei. Somit dürfen ab jetzt bis zu 1.250 Euro abgesetzt werden – und das auch noch rückwirkend bis zum Jahr 2007.

Änderung der Grunderwerbssteuer 2011
In vier Bundesländern wird die Grunderwerbssteuer angehoben, was den Kauf eines Eigenheimes oder einer eigenen Wohnung entsprechend verteuert. In Brandenburg steigt die Steuer auf 3,5%, im Saarland auf 4% und am meisten schlagen Niedersachsen und Hamburg mit 4,5% Steuern zu. In allen anderen Bundesländern bleibt es bei 3,5% Grunderwerbssteuer.  

Für ehrenamtliche rechtliche Betreuer, Vormünder und Pfleger gilt ab sofort eine Steuerfreiheit für Aufwandsentschädigungen bis zur Höhe von 2.100 € je Jahr.

Wer sich bisher zum Beispiel verbilligt einen Jahreswagen zulegte und diesen innerhalb eines Jahres mit Verlust weiterverkauft hat, konnte bisher den Verlust mit späteren Spekulationsgewinnen verrechnen. Diese Möglichkeit ist abgeschafft worden, womit Verluste aus privaten Verkäufe nicht mehr steuerlich absetzbar sind.

Diverse Änderungen 2011
Bisher nahmen Banken Gebühren von bis zu 9,95 € für Kunden, die am Automaten einer Fremdbank Auszahlungen vornahmen. Zwar können die Banken diese horrenden Summen weiterhin verlangen – aber immerhin wird ab sofort an dem Automaten angezeigt, wie hoch diese Gebühr ist. Gleichzeitig sind Bankkunden besser als bisher gegen eine Insolvenz ihrer Hausbank geschützt. Demnach erhöht sich der Sicherungsbetrag von derzeit 50.000 auf dann 100.000 Euro.

Neu eingeführt wird die so genannte ökologische Luftverkehrsabgabe. Diese Abgabe müssen die Fluglinien je Passagier zahlen – und reichen die Kosten an den Fluggast weiter. Somit erhöhen sich die Ticketpreise bei innereuropäischen Flügen und nordafrikanischen Zielen mit einer Entfernung von max. 2.500 Kilometer um 8 Euro. Bei Flügen innerhalb von 6.000 Kilometer werden 25 Euro fällig und bei Langstreckenflügen wie zum Beispiel in die USA oder China werden 45 Euro abkassiert.

Eine weitere Änderung 2011 ist, dass, wer sich mit seinem eigenen Anwalt rumärgern musste und nicht zufrieden mit dessen Arbeit war, sich ab sofort nicht mehr an die örtlich zuständige Rechtsanwaltskammer wenden braucht, sondern die neu eingerichtete zentrale Schlichtungsstelle bei der Bundesanwaltskammer einschalten kann, um diese vermittelnd tätig werden zu lassen.