Skonto berechnen lohnt sich für Sie als Kunde

Die Berechnung von Skonto ist eine adäquate Möglichkeit für Unternehmer, eine frühzeitige Zahlung der Rechnungen zu erwirken. Für den Kunden selbst ist der Preisnachlass meist ein gutes Geschäft. Warum das so ist und wo Probleme auftreten können, lesen Sie in diesem Beitrag.

Skonto (italienisch: sconto – Abzug, Rabatt) ist im Prinzip ein Preisnachlass auf einen Rechnungsbetrag, der bei Zahlung innerhalb einer bestimmten Frist gewährt wird. Doch oft hapert es bereits an der Formulierung. Korrekt berechnetes Skonto formuliert man in einer Form wie "2% Skonto" oder detaillierter "zahlbar innerhalb von 30 Tagen, bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen 3% Skonto".

Formulierungen wie "abzüglich Skonto" oder "Skonto in üblicher Höhe" provozieren geradezu Probleme bei der Berechnung von Skonto, weil auch durch eine ergänzende Vertragsauslegung nicht festzustellen ist, wie hoch das Skonto tatsächlich sein soll. Ferner ist eine Formulierung riskant wie "2% Skonto bei Zahlung binnen angemessener Frist". Zwar wird in diesem Beispiel die Höhe des Skonto bestimmt, aber die Frist nicht festgelegt.

Für Skontoabzug kommt es auf den Zahlungseingang ein

Es ist entsprechend von größter Wichtigkeit, bei Vertragsabschluss eine etwaige Skontovereinbarung detailliert abzusprechen und festzusetzen. Der Prozentsatz kann in der Baubranche beispielsweise um die 5% liegen.

Nicht nur bei der Berechnung des Skontos, sondern auch bei der Zahlung ist einiges zu beachten. So ist bei der Einhaltung der Frist wichtig, dass nicht die Zahlung, sondern der Eingang der Zahlung auf dem Konto des Empfängers tatsächlich relevant ist.

Es kursieren zwar immer noch andere Meinungen, aber ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes von 2008 hat Klarheit geschaffen. Darin wird festgelegt, dass der Gläubiger über den geschuldeten Betrag zum Fälligkeitszeitpunkt verfügen können muss. Wichtig ist also nur, wann der Zahlungseingang erfolgte. Ausnahmen sind Fälle in denen der Schuldner nicht für die Verzögerung verantwortlich war (EuGH vom 3. April 2008 Az. C-306/06).

Trotz allen Stolperfallen bei der Berechnung von Skonto lohnt es sich in jedem Fall, Skonto wahrzunehmen, denn es bedeutet eine deutliche Preisminderung für den Kunden. Wo kriegt man sonst derzeit 2 oder 3% für sein Geld? Und das oft dafür, dass Sie einige Wochen früher zahlen als es notwendig wäre. Hochgerechnet auf eine Jahresrendite ist das Skonto immer ein gutes Geschäft.

Ein Beispiel: Sie bekommen 2% Rabatt, weil sie schon nach zwei statt nach vier Wochen zahlen. Das entspricht einer theoretischen Rendite von 52% p.a. Es ist daher ratsam, die Skontofrist stets wahrzunehmen, sogar wenn das Konto rote Zahlen verzeichnet und 10 oder 12% p.a. Sollzins berechnet werden.