Fotopsychologie – Sehgewohnheiten für gute Fotos nutzen

Entgegen anderen Kulturkreisen lesen wir in der westlichen Welt von links nach rechts. Und genauso betrachten wir auch ein Bild oder ein Foto. Die logische Schlussfolgerung ist: Bieten Sie dem Betrachter das, was seinen Sehgewohnheiten entspricht und Sie bieten ihm ein gut lesbares Bild.

Unser westliches Auge ist auf das Lesen von links nach rechts trainiert und genauso betrachten wir auch Bilder und Fotos. Der Fotograf kann und sollte sich diese Tatsache zu Nutzen machen. Ein paar praktische Beispiele sollen dies verdeutlichen.

Ein klassisches Landschaftsmotiv sowohl in der Malerei als auch in der Fotografie ist ein Weg oder eine Straße die im Vordergrund beginnt und am Horizont endet bzw. deren Ende nicht einsehbar ist. Der optimale Verlauf unter Berücksichtigung unserer Sehgewohnheiten ist der, dass der Weg oder die Straße im Bild links unten beginnt und am Horizont im rechten Bereich des Bildes „endet“. So führt man den Betrachter entsprechend seiner Sehgewohnheit durch das Bild.

Tipp: Wenn nötig spiegeln

Um dieser Sehgewohnheit zu entsprechen, kann es nötig sein, etwas nachzuhelfen. Stellen Sie sich vor, Sie fotografieren eine tolle Landschaft. Im Vordergrund kommt von rechts ein Weg ins Bild und verläuft bspw. irgendwo im Wald in der Bildmitte aus dem Bild.

Es kann dem Foto nun zuträglich sein, es einfach via Bildbearbeitung horizontal zu spiegeln, so dass der der Weg nicht rechts sondern links im Bild beginnt und den Betrachter ins Bild „hineinzieht“. Probieren Sie das mit Fotos, die unserem Beispiel nahe kommen einfach einmal aus.

Bildnachweis: Ivan Kruk / stock.adobe.com