Welche Voraussetzungen müssen für die Fotografie im Studio erfüllt sein

Wenn in der Makler-Doku-Soap "mieten, kaufen, wohnen" ein Kunde angibt, dass er im Haus auch (s)ein Atelier braucht, dann erleben wir immer wieder, dass sich viele der Wohnungsvermittler mit diesem Suchauftrag sichtlich schwertun. Denn tatsächlich muss dann, wenn es ums eigene Atelier oder Studio geht, so manches bedacht werden!

Kenner wissen, die Fotografie im Studio ist ein weites Feld. Kaum ein Tag und kaum ein Auftrag gleichen dem anderen. Speziell in der Werbung, wo mitunter – und das indoor – auch mal Autos oder gar ein Lkw in Szene gesetzt werden. Dann wiederum wird das Motiv eher klein und verschnörkelt daher kommen. Filigraner Schmuck hingegen wird gekonnt auf einem Aufnahmetisch drapiert.

Wie groß muss ein Studio sein?

Diese Frage lässt keine direkte Antwort zu, da dies abhängig von den zu fotografierenden Dingen ist. Geht es ausschließlich um die Porträt- oder gar Passbild-Fotografie (bzw. Bilder für Bewerbungsmatten), dann sind 50 Quadratmeter ausreichend. Wichtig ist eine gewisse Höhe, damit Ständer- und Hintergrundsysteme (für Papierrollen oder auch Stoffe) montiert werden können und auch noch für den Studioblitz oder die Fotoleuchten genügend Raum bleibt!

Thema Produktfotografie

Mehr Platz benötigen Sie dagegen, wenn Produkte in Szene gesetzt werden. Wenn beispielsweise ein LKW fotografiert werden soll, benötigen Sie eine komplette Halle. Dies ist ein Grund, weshalb sich viele Fotografen spezialisiert haben oder Sie greifen neben dem eigenen Studio auf Mieträume zurück.

Vom Stillleben bis zum Table-Top

Ziel der Werbefotografie ist es, die Produkte des jeweiligen Kunden optimal in Szene zu setzen. Dafür benötigen Sie Fachwissen und das richtige Equipment. Dies betrifft Technik, Ambiente und Dekoration. Deswegen richten Food-Fotografen ihr Studio mitunter wie eine Küche ein und verfügen zu dem über ein ganzes Arsenal an Schalen, Gläsern und Körben.

Dies alles um ein paar Früchte optimal und knackfrisch – eben so, dass sie den Betrachter zum Reinbeißen animieren -, in Szene zu setzen.

Auch Schmuck und kleinere Dekor-Gegenstände lassen sich auf einem eher beengten Raum, gar auf dem Studio-Tisch, liebevoll arrangieren: Tabletop (also „Tischplatte“) nennt sich dieser Zweig der Studio-Fotografie, bei dem kleine Gegenstände, oftmals schattenfrei ausgeleuchtet und vor einem neutralen Hintergrund, in Szene gesetzt werden.

Dafür finden Sie im Internet und den Fachgeschäften verschiedene käufliche Tabletop-Lösungen, die oftmals, zu dem eigentlichen Fototisch, bereits mit den passenden Minileuchten bestückt sind.

Wenn (halb)nackte Menschen das Motiv sind!?

Haben (oder möchten Sie sich) der Akt- und Erotikfotografie verschreiben, sollte Ihr Fotostudio über einen Umkleideraum, eine Dusche sowie einen Schmink- und Aufenthaltsbereich verfügen. Sie benötigen weiterhin einen Schrank mit Requisiten, angefangen bei Schals und Hüten bis hin zu Ketten oder Seilen (Stichwort: Bondage-Fotos). Sie benötigen sicher einen Raum von mindestens einhundert Quadratmetern.

Unter Umständen müssen Sie dennoch, nämlich dann, wenn es um ein besonderes Ambiente geht, in dem sich das Model räkeln soll (etwa eine Wellness-Oase mit Whirlpool), auf Mietobjekte zurückgreifen!

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